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Bayerische BioRegio-Initiative: „Mehr Bio muss sich rechnen“


Auch in Bayern kann die Produktion von Bio-Lebensmitteln mit der wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten – und das, obwohl sich die Zahl der Biobauern in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat und heute jeder dritte Bio-Betrieb Deutschlands in Bayern wirtschaftet.

Lesezeit: 3 Minuten

Auch in Bayern kann die Produktion von Bio-Lebensmitteln mit der wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten – und das, obwohl sich die Zahl der Biobauern in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat und heute jeder dritte Bio-Betrieb Deutschlands in Bayern wirtschaftet. Das geht aus einer Studie zur Situation des ökologischen Landbaus hervor, die Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in Auftrag gegeben hat.

 

„Anders als im konventionellen Bereich sind wir bei Bio zunehmend auf Importe angewiesen“, sagte der Minister am Mittwoch im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags. Um gegenzusteuern, will Brunner jetzt auch Marktpartner und Verbraucher ins Boot holen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der CSU-Politiker das Landesprogramm „BioRegio Bayern 2020“ gestartet, um die Erzeugung von Bio-Lebensmitteln aus heimischer, regionaler Produktion anzukurbeln. Es setzt gleichermaßen auf Bildung, Beratung, Förderung, Vermarktung und Forschung und soll bis zum Jahr 2020 eine Verdoppelung der Bioproduktion im Freistaat ermöglichen. 

 

Dieser umfassende Ansatz weit über Finanzhilfen hinaus wird durch die jetzt vorliegende Studie bestätigt. Sie sieht in dem schleppenden Zuwachs an Biobetrieben vor allem wirtschaftliche Gründe. Wegen hoher Agrarpreise und zunehmender Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen sei eine Umstellung auf Bio derzeit kaum attraktiv. Hinzu kommt laut Brunner, dass Importware oft wesentlich günstiger angeboten wird als heimische Bioprodukte, die hohen Standards gerecht werden müssen. „Der mit regionalem Bio verbundene Mehraufwand und das größere Risiko für die Bauern sind durch den geringen Mehrerlös nicht abgedeckt“, sagte der Minister. Er sieht deshalb ebenso wie die Verfasser der Studie auch die Marktpartner in der Verantwortung.

 

Es müsse gelingen, funktionierende Wertschöpfungsketten zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern aufzubauen und ein Premium-Image für „Bio aus Bayern“ zu schaffen. Die landesweit fast 2 900 Unternehmen im verarbeitenden Bereich seien eine gute Basis für eine vitale, ausbaufähige Bio-Branche.

 

Um rasch Fortschritte zu erzielen und neue Märkte zu erschließen, will Brunner bereits im März einen Runden Tisch mit den Marktakteuren und Verbraucherverbänden einberufen. „Wir müssen den Verbrauchern bewusst machen, dass es Bio aus Bayern nicht zum gleichen Preis geben kann wie Bio aus Ägypten oder Mexiko“, sagte der Minister. Bayern-Bio habe nur dann eine Zukunft, „wenn die Bürger bereit sind, den Mehrwert heimischer Bio-Lebensmittel wie Frische, kurze Transportwege und nachvollziehbare Erzeugung auch tatsächlich zu honorieren“.

 

Unabhängig davon kündigte der Minister eine deutliche Anhebung der Ökoprämien im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm an, um zusätzliche Anreize für die Umstellung zu schaffen. 

 

In Bayern gibt es derzeit gut 6 600 Öko-Betriebe mit rund 212 000 ha landwirtschaftlicher Fläche. Mehr als die Hälfte der Öko-Milch Deutschlands kommt aus dem Freistaat.

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