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Bayerischer Gemeindetag wirft Bauern Gewässerverschmutzung vor

Ein Schwerpunktthema einer Tagung des Bayerischen Gemeindetags in Rothenburg ob der Tauber war der Grundwasserschutz. Dabei wurde offenbar behauptet, die Nitratbelastung des Grundwassers werde alleine durch intensive landwirtschaftliche Nutzung verursacht.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Schwerpunktthema einer Tagung des Bayerischen Gemeindetags in Rothenburg ob der Tauber war der Grundwasserschutz. Dabei wurde offenbar behauptet, die Nitratbelastung des Grundwassers werde alleine durch intensive landwirtschaftliche Nutzung verursacht.


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„Die Schuldzuweisungen in Richtung Landwirtschaft sind nicht gerechtfertigt“, sagt Georg Wimmer, stellvertretender Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes. „Landwirte setzen Düngemittel verantwortungsvoll, gezielt und grundwasserschonend ein. Auch und gerade in Wasserschutzgebieten arbeiten Landwirte hervorragend mit den Wasserversorgern zusammen und tragen so dazu bei, dass in Bayern nach wie vor hervorragendes Trinkwasser aus der Leitung kommt. Aber auch außerhalb von Schutzgebieten setzt die Landwirtschaft flächendeckend auf freiwillige Schutzmaßnahmen.“


Beim Wasser muss der strenge Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter eingehalten werden. Laut Landesamtes für Umwelt sei das in manchen Regionen Bayerns im Moment nicht der Fall. „Doch ein Grundwasserkörper wird bereits dann rot markiert und als gefährdet eingestuft, wenn nur eine einzige Messstelle zur Rohwassergewinnung den Grenzwert überschreitet“, erklärt Wimmer.


„Selbst wenn alle anderen Messstellen gute Werte aufweisen, spielt das bei der Einstufung keine Rolle. Ist ein Grundwasserkörper als gefährdet eingestuft, bedeutet das aber deshalb nicht im Umkehrschluss, dass das Wasser flächendeckend in einem schlechten Zustand ist.“



Was vom Gemeindetag und vom Landesamt für Umwelt außerdem verschwiegen wird: Mehr als die Hälfte des Stickstoffeintrags kommt nicht aus der Landwirtschaft, sondern gelangt zum Beispiel über den Verkehr, aus Industrieanlagen oder Heizungen in die Böden und als Abbauprodukt Nitrat ins Grundwasser. „Alleine die Landwirtschaft als Sündenbock hinzustellen, ist nicht nur unfair, sondern auch falsch“, kritisiert Wimmer. „Doch so versuchen die Gemeinden von der eigenen Verantwortung abzulenken. Zum Beispiel Kanalnetze sind oft in nicht gutem Zustand und verursachen eine Belastung des Wassers. Auch Kläranlagen tragen dazu bei, dass Stickstoff in die Umwelt gelangt.“



Um bestehende Probleme zu lösen, arbeiten die bayerischen Landwirte mit der Wasserwirtschaft an Verbesserungen. Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es in Bayern zahlreiche Kooperationen zwischen Landwirten und den Wasserversorgern, erklärt der BBV. Auch außerhalb von Wasserschutzgebieten wirtschafteten die Bauern auf rund 600.000 Hektar besonders gewässerschonend.


Der Bayerische Bauernverband bringt sich nach eigener Aussage aktiv dort ein, wo nachweislich regionale Probleme vorhanden sind und zeige sich gesprächsbereit gegenüber den Kommunen. Zudem seien bayernweit 18 Wasserberater zur Unterstützung der Landwirte unterwegs, heißt es.



"Kein landwirtschaftlicher Betrieb und kein Acker ist wie der andere. Individuelle und maßgeschneiderte Schutzmaßnahmen sind deshalb viel effizienter als pauschale gesetzliche Regelungen“, sagt Wimmer. „Doch die undifferenzierten Anschuldigungen des Gemeindetags drohen den vielen Kooperationen den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Ich fordere den Gemeindetag auf, stattdessen weiter gemeinsam regionale Lösungen und Maßnahmen umzusetzen.“



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