DBV-Präsident Joachim Rukwied hat die Bereitschaft der Bauern bekräftigt, weiterhin Lebensmittel am Standort Deutschland bedarfsgerecht und entsprechend den Vorstellungen der Verbraucher zu erzeugen. Grundvoraussetzung dafür seien aber „ökonomisch gesunde und wettbewerbsfähige Betriebe“.
Mit dem Koalitionsvertrag von Union und SPD ist Rukwied nur teilweise zufrieden: „Uns fehlt ein Bekenntnis zu einer effizienten Landwirtschaft“, monierte der Verbandspräsident letzte Woche bei der Vorstellung des Situationsberichtes in Berlin. Insbesondere vermisst Rukwied eine Aussage zu einer produktionsintegrierten Ausgestaltung des Greenings. Er verwies auf globale Herausforderungen wie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, die Hungerbekämpfung, die Versorgung mit nachwachsenden Rohstoffen und den Klimaschutz. Zu deren Bewältigung benötige man „jeden produktiven Hektar“, betonte der DBV-Präsident und bekräftigte: „Flächenstilllegungen lehnen wir ab“.
DBV setzt beim Tierwohl auf die Wirtschaft
Zurückhaltend äußerte sich Rukwied zur angekündigten schwarz-roten „Tierwohl-Offensive“. Er erinnerte an die eigene Initiative der Vieh- und Fleischwirtschaft zum Tierwohl. Zu deren Gelingen wolle die Landwirtschaft beitragen. Voraussetzung sei jedoch, dass die damit verbundenen Zusatzkosten mit höheren Erlösen einhergingen.
Rukwied: „Wir setzen auf die Branche, nicht auf die Politik. “ Erneut sprach sich der DBV-Präsident für die Beibehaltung eines eigenständigen Bundeslandwirtschaftsministeriums aus. Die Rolle der Landwirtschaft als Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts bedürfe auch in Deutschland weiterhin der politischen Flankierung. Dies gelte für die Gestaltung der Rahmenbedingungen auf nationaler und auf europäischer Ebene. Ohne ein eigenständiges Ressort mit zusätzlichen Kompetenzen in Fragen der Welternährung werde Deutschland seiner Rolle als eine der führenden Agrarnationen nicht gerecht. Dies sei in anderen Ländern selbstverständlich und stehe dort nicht zu Diskussion.
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