Die belgische Tierhaltung will den therapeutischen Antibiotikaeinsatz deutlich senken. Das geht aus einem zehn-Punkte Plan hervor, den das Wissenszentrum AMCRA unter Federführung seines Vorsitzenden, Professor Jeroen Dewulf, jetzt verabschiedet hat.
Kernpunkt des Planes ist die Halbierung des Einsatzes in der Nutztierhaltung bis 2020; zudem sollen als kritisch eingestufte wichtige Antibiotika um 75 % reduziert werden. Bis 2017 soll die Verabreichung des Wirkstoffs in Futtermischungen um die Hälfte gesenkt werden.
Durch ein umfangreiches Datensammelsystem soll der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung transparenter werden. Somit sei ein Benchmark der Veterinärmediziner und Viehhalter auch in puncto Verordnungs- und Bereitstellungsmodalitäten gewährleistet, teilt das Belgian Meat Office mit.
Ferner werde die Rolle der Tierkrankheitsprävention sowie Biosicherheit von den Betriebstierärzten verstärkt thematisiert. Die Bauern sollen gleichzeitig über den Einsatz antimikrobieller Substanzen sensibilisiert werden.
Zehn-Punkte-Plan gegen Antibiotikaresistenz
- 50 % weniger Antibiotika bis 2020
- 75 % weniger kritisch eingestufte wichtige Antibiotika bis 2020
- 50 % weniger Antibiotika in Futtermischungen bis 2017
- Aufbau eines flächendeckenden Datensammelsystems auch für Geflügel, Fleischkälber, Rindvieh bis 2016
- Erstellung betriebsindividueller Pläne
- Benchmark der Viehhalter und Veterinärmediziner
- Schluss mit antibiotischen Prophylaxe-Therapien. Stattdessen: Alternative Therapien.
- Permanente Sensibilisierung
- Transparenz und Kontrolle bei Antibiotika-Lieferanten und –Nutzern
- Monitoring der Antibiotikaresistenz