Der europäische Gartenbau kann auf neue Regeln für die Vermarktung von Obst und Gemüse hoffen. EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos sicherte den EU-Mittelmeerstaaten jetzt erneut Unterstützung für die Stärkung des Sektors zu. Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und Griechenland hatten die Kommission im Herbst 2011 im Zuge des EHEC-Absatzkrise aufgerufen, kurz- und langfristig zusätzliche Stützungsmaßnahmen zu ergreifen.

Cioloş kündigte jetzt an, bereits in den nächsten Wochen Vorschläge auf den Weg bringen zu wollen, um unter anderem das System für Marktrücknahmen anzupassen. Ferner sollen Schlupflöcher zur Umgehung des Eintrittspreissystems für Importe gestopft werden.

Gemäß den EU-Regeln werden für Obst- und Gemüseeinfuhren aus Drittstaaten Zusatzzölle fällig, wenn der Importpreis eine gewisse Auslöseschwelle unterschreitet. Den EU-Mittelmeerstaaten zufolge wird dieses System jedoch regelmäßig unterwandert, insbesondere auch im Falle marokkanischer Tomaten.

Darüber hinaus will Cioloş den ursprünglich für Ende 2013 geplanten Bericht zur Umsetzung der Obst- und Gemüsemarktreform von 2007 auf Mai nächsten Jahres vorziehen. Begleitende Rechtsvorschläge sollen auf Änderungen der Krisenmaßnahmen, die Schaffung von Fonds auf Gegenseitigkeit, eventuell Ausnahmen vom Wettbewerbsrecht sowie auf eine verbesserte Preisbeobachtung abzielen. (AgE)

vgl.:

Streichung der Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse umstritten (27.3.2012)