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BfR-Experte befürwortet Chlorbehandlung von Geflügelfleisch

Für die Behandlung von Geflügelfleisch mit Chlorverbindungen in Deutschland hat sich Dr. Lüppo Ellerbroek vom Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ausgesprochen. In einem Bericht des ARD-Magazins Report Mainz betonte Ellerbroek, dass Chlorhühnchen nicht gesundheitsschädlich für den Verbraucher seien.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Behandlung von Geflügelfleisch mit Chlorverbindungen in Deutschland hat sich Prof. Lüppo Ellerbroek vom Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ausgesprochen.


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In einem Bericht des ARD-Magazins Report Mainz betonte Ellerbroek, dass Chlorhühnchen nicht gesundheitsschädlich für den Verbraucher seien. Das BfR schließe sich der Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) an, die in zahlreichen Gutachten festgestellt habe, dass aus den Substanzen, die bei diesem Verfahren benutzt würden, keine gesundheitlichen Gefahren für den Verbraucher resultierten.


Ellerbroek weiter: „Das deutsche Huhn ist auf keinen Fall gesünder als das US-Chlorhuhn“. Vielmehr gebe es einen massiven Keimbefall, und zwar mit einem sehr hohen Anteil an Campylobacter und Salmonellen. Bislang sei es der Geflügelindustrie nicht in ausreichendem Maße gelungen, den Trend umzukehren, so der BfR-Experte. Die Behandlung von Geflügelfleisch mit Chlorverbindungen sei hingegen eine effektive Methode, um die Keimbelastung auf dem Geflügelfleisch deutlich zu reduzieren und damit Erkrankungen wegen Keimen zu verhindern. Es gebe keinen Grund, warum man dem Verbraucher diese Maßnahme vorenthalten sollte oder müsste.


Steckt der ZDG hinter der Angstmache vor Chlorhühnchen?


Auch der frühere EU-Kommissar Günter Verheugen sieht kein Problem bei den Chlorhühnchen. Wie er in der Sendung sagte, gab es genau die gleiche Diskussion bereits 2008, als ein erster Zulassungsversuch scheiterte: "Das habe ich alles schon mal mitgemacht, die selben Argumente, die selbe Kurzsichtigkeit, die selben Unwahrheiten", so Verheugen.


Report Mainz fragt daher, warum gerade das Chlorhühnchen so in den Mittelpunkt gerückt wird. Den Grund sehen die Autoren in der Lobbyarbeit des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes versuche der Verband, unliebsame Wettbewerber fernzuhalten. Der Vorwurf: Die Geflügelhalter wollen den Markt abschotten.


Dem widerspricht der ZDG. Es gehe darum, den Verbrauchern nach wie vor naturbelassenes Qualitätsgeflügel zu liefern. Laut Dr. Ellerbroek ist deutsches Geflügel jedoch stark keimbelastet, so dass gerade eine Chlorbehandlung dem Verbraucher Sicherheit geben würde.


Ostendorff: Eine verkehrte Welt


Ein vehementer Gegner der Chlorbehandlung ist Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen. "Es mag ja sein, dass keine akute Gesundheitsgefahr von mit Chlor behandelten Hühnchen ausgeht, aber ist der Einsatz von Chemikalien an Lebensmitteln die Konsequenz, die wir aus mangelhaften Produktionsbedingungen ziehen wollen?", fragt er.

 

Die Aussage im BfR-Statement seien richtig: Die Keimbelastung von Geflügelfleisch sei hoch und ein Risiko für die Verbraucher. Der Geflügelindustrie sei es bislang nicht in ausreichendem Maße gelungen, diesen Trend umzukehren. Allerdings ist nach Ansicht Ostendorffs die Schlussfolgerung völlig falsch. "Denn statt dessen müssen die Produktionsbedingungen verbessert, die Viehdichten reduziert und der Antibiotikaeinsatz beschränkt werden. Das ist der richtige Ansatz, um gesunde Lebensmittel im Einklang mit Tier und Umwelt zu erzeugen."

 

Schweineställe sind seiner Meinung nach hermetisch abgeriegelt, "weil die unter Dauerstress stehenden, überzüchteten Tiere zu keiner robusten Immunreaktion mehr fähig sind". "Und nun sollen die Schlachtkörper von Masthühnchen desinfiziert werden, damit die industriellen Produktionsbedingungen nicht verbessert werden müssen? Das ist eine verkehrte Welt!", so Ostendorff.

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