Der Biolandbau hat in Frankreich zuletzt erheblich an Bedeutung gewonnen, so dass das Nachbarland die Inlandsnachfrage immer besser mit heimischen Bioerzeugnissen decken kann. Das geht aus dem jüngsten Halbjahresbericht der l’Agence bio hervor.
Danach haben zwischen Januar und Juni 2012 insgesamt 880 Produzenten und 306 Händler auf Öko umgestellt; insgesamt gab es zum Stichtag 30. Juni damit gut 36 000 Biooperateure.
Ersten Schätzungen zufolge dürfte die Fläche mit Nahrungsmitteln für das französische Biosiegel (AB) bis Jahresende im Vergleich zu 2011 um fast 25 % wachsen. Die Biogetreideanbaufläche sei von den Landwirten 2012 gegenüber dem im Vorjahr um 30 % ausgeweitet worden. Bei Obst belaufe sich das Plus im Vergleichszeitraum auf 18 % und beim Wein sogar auf 38 %. Außerdem habe die Biomilchmenge um 39 % zugelegt, was die volle Eigenversorgung Frankreichs ermögliche.
Die Direktorin der l’Agence bio, Elisabeth Mercier, freute sich über die neuen Zahlen. Sie wies darauf hin, dass die aus europäischen Nachbarländern oder Drittländern importierten Biolebensmitteln bis Ende 2012 „wertmäßig unterhalb einer Schwelle von 30 %“ liegen dürften; 2009 habe die Quote noch 38 % ausgemacht. Wie bei den Milchprodukten soll der l’Agence bio zufolge bald auch die französische Bioproduktion von Wein, Rindern, Schafen, Geflügel und Eiern ausreichen, um die heimische Nachfrage zu decken. Im Gegensatz dazu werde die Selbstversorgung bei Getreide und Ölsaaten weiter auf sich warten lassen. Produkte wie Kaffee, Tee oder exotische Früchte, die nicht in Frankreich angebaut werden können, machen laut l’Agence bio heute die Hälfte der Importe aus. (AgE)