Der niedersächsische Beirat für nachwachsende Rohstoffe hat am Montag Landwirtschaftsminister Gert Lindemann eine Erklärung zur Bioenergie übergeben. Darin befassen sich die Fachleute unter Vorsitz von Dr. Wolfgang Schultze intensiv mit der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über die energetische Nutzung von landwirtschaftlich produzierter Biomasse. Der Beirat fordert in seiner Erklärung, dass die Bioenergie zwingend im Kontext mit den vier großen Weltproblemen Ernährung, Klimawandel, Ressourcenschonung und Energieversorgung gesehen werden muss.
„Es gibt eine unausweichliche Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelerzeugung und Bioenergie, solange Klimaschutz und Ressourcenschonung auf die Produktion landwirtschaftlicher Energiepflanzen angewiesen sind", erklärte der Beiratsvorsitzende Dr. Schultze. Ausgehend von diesem zurzeit unauflöslichen Spannungsfeld fordert der Beirat, dass die landwirtschaftlichen Flächen aus ethischer und politischer Verantwortung in der folgenden Rangordnung bewirtschaftet werden sollten:
- Flächen für die Nahrungsmittelproduktion
- Flächen für den Anbau von Futterpflanzen zur Erzeugung tierischer Nahrungsmittel
- Flächen zur Sicherstellung globaler Regelungsfunktionen, insbesondere für Klima, Biodiversität sowie Wasser
- Flächen zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe zur stofflichen und energetischen Nutzung
Minister Lindemann dankte dem Beirat für seine wichtigen Impulse und unterstrich: „Die Priorisierung des Beirates für landwirtschaftliche Flächen ist richtig und wegweisend in der politischen Diskussionen. Die Bioenergie ist heute neben der Windenergie der zentrale Baustein mit 70 % an allen erneuerbaren Energien in Deutschland. Angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums sehe ich den Anbau von Energiepflanzen in Zukunft wieder abnehmend." (ad)