Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Bodenverkauf: BVVG steuert um

Die Bodenverwertungs-und -verwaltungs GmbH (BVVG) nimmt Abstand von ihrem Ziel, möglichst schnell viel Fläche zu privatisieren. Das ergibt mehr Pachtoptionen. Ihre marktbeherrschende Stellung auf dem ostdeutschen Bodenmarkt hat die BVVG mittlerweile verloren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bodenverwertungs-und -verwaltungs GmbH (BVVG) nimmt Abstand von ihrem Ziel, möglichst schnell viel Fläche zu privatisieren. Das ergibt mehr Pachtoptionen. Ihre marktbeherrschende Stellung auf dem ostdeutschen Bodenmarkt hat die BVVG mittlerweile verloren.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Der jährliche Flächenverkauf wird bei der BVVG ab 2016 deutlich reduziert“, sagte Geschäftsführer Stefan Schulz am Freitag bei der Bilanz Pressekonferenz. Grund dafür ist, dass die BVVG die geplante Privatisierung der ehemals volkseigenen Flächen um fünf Jahre bis zum Jahr 2030 verlängert hat. In den jetzt noch verbleibenden knapp 15 Jahren will die BVVG pro Jahr eine gleichbleibende Größenordnung an Fläche veräußern. Zu Beginn des Jahres 2016 hat die Gesellschaft noch 156.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche in den ostdeutschen Bundesländern im Bestand. Daraus ergibt sich, dass das Unternehmen künftig etwa 10.000 Hektar pro Jahr auf den Markt bringen wird. Das sind pro Jahr rund 20.000 ha weniger als bisher.


Wechsl in der Privatsierungspolitik


Damit vollzieht die BVVG eine Wende in ihrer Geschäftspolitik, die bisher das Ziel hatte, möglichst schnell viel Fläche zu privatisieren. In der Praxis bedeutet dies, dass die BVVG mehr Flächen zur Pacht vorhalten wird als ursprünglich geplant. „Wir werden jetzt verstärkt Flächen in Pacht geben“; erläuterte Schulz vor den Journalisten weiter. Dabei will das Unternehmen Pachtverträge mit verschiedensten Laufzeiten, die bereits bei 2 Jahren starten, anbieten.


Die Direktverkäufe an ehemalige Pächter von Flächen laufen hingegen nur noch bis zum Jahr 2019. „Ab 2020 gibt es ausschließlich nur noch reine Ausschreibungsverkäufe“, kündigte der weitere Geschäftsführer Wolfgang Suhr an. Hinzu kommt, dass bei den Ausschreibungen bis 2030 ein Drittel der Fläche nur „beschränkt ausgeschrieben wird“. Darauf können dann ausgewählte Gruppen wie Junglandwirte oder Ökobetriebe bieten und dabei wählen, ob sie die Flächen zum Kauf oder in Pacht haben wollen.


Preisanstieg hält an


In der Bilanz von 2015 hat die BVVG 26.300 Hektar Landwirtschaftsfläche verkauft. Im Mittel aller ostdeutschen Bundesländer gab es dafür einen Preis von 19.368 €/ha. Das ist ein Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr von 12 Prozent. Für das neue Jahr prognostizierten die Geschäftsführer heute einen Preisanstieg für die Landwirtschaftsflächen von 6 Prozent.


Verpachtet hat die BVVG derzeit rund 154.500 Hektar Landwirtschaftsfläche. Der durchschnittliche Pachtpreis gemittelt über alle fünf ostdeutschen Bundesländer betrug dafür im abgelaufenen Jahr 385 €/ha. Für 2016 erwarten die Geschäftsführer einen Pachtpreisanstieg von 5 Prozent. Die BVVG hat mit ihren Aktivitäten 2015 einen Überschuss von 492 Mio. € erzielt, den sie größtenteils an den Bund abführt. Am Ende von 2016 will die Gesellschaft einen Überschuss von 216 Mio. € erwirtschaftet haben.


Nur noch 10 Prozent der Ursprungsfläche im Bestand


Weitgehend abgeschlossen ist 25 Jahre nach der Wiedervereinigung die Rückgabe der Flächen an die Alteigentümer. Die BVVG gibt an, dass nur noch 4.000 Hektar im Bestand sind, die an Alteigentümer verkauft werden. Auch die Privatisierung von Forstflächen neigt sich dem Ende zu. „Der Forstverkauf ist in den nächsten ein bis zwei Jahren vorbei“, sagte Suhr.


Seit Beginn der Privatisierung im Jahr 1992 hat die BVVG rund 90 Prozent der ehemals volkseigenen Fläche veräußert. Ihre Dominanz auf dem ostdeutschen Bodenmarkt hat die BVVG mittlerweile verloren. Ihr Anteil an den Bodenverkäufen in Ostdeutschland liegt mittlerweile bei 30 Prozent, schätzt die BVVG.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.