Brandenburgs Landesregierung will die märkischen Hennenhalter bei der Umstellung zur Haltung von Legehennen mit nicht behandelten Schnäbeln unterstützen. Wie Staatssekretärin Carolin Schilde vom Potsdamer Landwirtschaftsministerium auf der Mitgliederversammlung des Geflügelwirtschaftsverbandes Brandenburg mitteilte, wird das Land diesen Prozess im Rahmen eines Modell- und Demonstrationsvorhabens begleiten.
Im Fokus stehe dabei, Lösungen bei auftretendem Federpicken und Kannibalismus zu definieren. Zudem wolle man praxistaugliche und aussagefähige Tierschutzindikatoren finden und die gewonnenen Erkenntnisse in Seminaren, Workshops und Vortragsveranstaltungen weitergeben.
Geplant ist dabei laut Schilde eine enge Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (BLL) und eine Mitwirkung am Projekt „Bundeseinheitliche Bewertung eines Verzichtes des Schnabelkupierens bei Legehennen“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Der Staatssekretärin zufolge ist die Legehennenhaltung in Brandenburg im vergangenen Jahr moderat gewachsen. So habe sich die Zahl der Legehennenplätze zum Stichtag 30. November 2015 landesweit auf insgesamt etwa 4 Millionen belaufen, womit diese um knapp 2 % höher ausgefallen sei als ein Jahr zuvor. Dabei seien 82 % der Tiere am Boden, 6 % in Freilandhaltung, 1 % in Kleingruppen und 11 % nach ökologischen Grundsätzen gehalten worden, berichtete Schilde.
Nach ihren Angaben ist zudem der Anteil der Freiland- und Biohaltung erneut größer geworden. Die gesamte Eiererzeugung habe 2015 bei einer durchschnittlichen Legeleistung von 292 Eier je Henne 872 Millionen Stück erreicht. Bezogen auf die Region Berlin-Brandenburg und einem geschätzten mittleren Pro-Kopf-Verbrauch von 221 Eiern liege der Selbstversorgungsgrad hier allerdings nur bei 67 %.