Der brasilianische Bauernverband hat auf einem Forum in São Paulo von den Industriestaaten gefordert, Anreize und Ausgleichszahlungen für die Landwirte des südamerikanischen Staates zu schaffen, damit sie den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen einschränken können. Verbandspräsidentin Kátia Abreu betonte dazu, dass die Bauern in Brasilien nur 27,7 % des Landes landwirtschaftlich nutzen würden. Gleichzeitig würden sie 61 % der ursprünglichen Vegetation des Landes erhalten. In Europa seien dagegen nur noch 0,2 % der ursprünglichen Wälder vorhanden, so ihr Vorwurf Richtung EU.
Nach brasilianischem Recht sei der Landwirt im Amazonasgebiet verpflichtet, auf 80 % seiner Betriebsfläche den ursprünglichen Waldbestand zu belassen. Im Cerrado, der brasilianischen Savanne, seien 35% der Naturlandschaft zu erhalten und im restlichen Land 20 %.
Rückendeckung bekommt Abreu dabei von Stanislav Jas, dem Leiter für Umwelt und Nachhaltigkeit der International Dairy Federation mit Sitz in Brüssel. In diesem Verband sind die Länder zusammengeschlossen, die für 86 % der weltweiten Produktion von Milchprodukten verantwortlich sind. „Die Herausforderung der Nachhaltigkeit ist nicht einfach. Neben den ökologischen Aspekten müssen auch die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte berücksichtigt werden und es muss eine umfassende Bewusstmachung der gesamten Lieferkette erfolgen, vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum Verbraucher“, sagte er. (ad)
vgl.:
WWF: Weiter illegale Rodungen im Amazonasgebiet (17.8.2011)
Brasilien: Blutiges Soja (5.8.2011)