Das Evangelische Entwicklungswerk Brot für die Welt hat die Kritik von Nichtregierungsorganisationen an der G8-Allianz für Ernährungssicherung in Afrika bekräftigt. Der Trend zur Öffnung der Entwicklungspolitik für die Privatwirtschaft sei gefährlich, betonte Referentin Carolin Callenius.
Vordergründig sei das Ziel der G8-Initiative zwar, die Menschen innerhalb von zehn Jahren von Hunger und Armut zu befreien; doch die Umsetzung sehe vor allem einen leichteren Marktzugang für das internationale Agribusiness vor. Callenius warnte vor einer Beeinflussung der Politik durch Wirtschaftsinteressen, die am Ende keine Verbesserungen für Kleinbauern mit sich brächten.
Zivilgesellschaftliche Organisationen in Afrika, die sich in der „Allianz für Ernährungssouveränität in Afrika (AFSA)“ zusammengeschlossen haben, nennen den Saatgutbereich als Beispiel. Wenn Unternehmen wie Syngenta und Monsanto die Nutzung von kommerziellem Saatgut durchsetzen könnten, dann werfe das für Kleinbauern verschiedene Probleme auf: Nicht nur würden deren Rechte als Pflanzenzüchter beschnitten; sie liefen auch in Gefahr, im Falle von Saatgutverunreinigungen haftbar gemacht zu werden. In Afrika würden derzeit 80 % des Saatguts von den Kleinbauern selbst produziert. (ad)