Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Brunner stellt Agrarbericht 2016 im Landtag vor

Trotz Milchkrise und Gewinneinbruch: Der Strukturwandel in der bayerischen Landwirtschaft läuft langsamer ab als je zuvor. Das geht aus dem Agrarbericht 2016 hervor, den Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Mittwoch im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags vorgestellt hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Trotz Milchkrise und Gewinneinbruch: Der Strukturwandel in der bayerischen Landwirtschaft läuft langsamer ab als je zuvor. Das geht aus dem Agrarbericht 2016 hervor, den Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Mittwoch im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags vorgestellt hat.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Nach Angaben des Ministers ist die Quote der alljährlichen Betriebsaufgaben in den vergangenen vier Jahren von 1,5 auf 1,1 Prozent erneut gesunken. Selbst der Anteil der Milchbauern, die ihre Milchviehhaltung zugunsten anderer Betriebszweige aufgegeben haben, blieb im langjährigen Durchschnitt von etwa vier Prozent.


„Unsere Bauern trotzen der Krise auf den Agrarmärkten“, sagte Brunner. Dabei mussten die Landwirte deutliche Gewinneinbußen hinnehmen: Wegen rückläufiger Verkaufserlöse sanken 2015 die Durchschnittsgewinne der hauptberuflich tätigen Bauern im Vergleich zum Vorjahr um fast 19 Prozent auf 43 100 Euro.


Das Durchhaltevermögen der bayerischen Landwirte ist für Brunner ein Beleg, „dass der eigenständige bayerische Weg in der Agrarpolitik richtig und erfolgreich ist“. Gerade in schwierigen Zeiten werde immer wieder deutlich, dass bäuerliche Betriebe flexibler, stabiler und damit konkurrenzfähiger sind als Großbetriebe. Deshalb bleibe es Schwerpunkt bayerischer Agrarpolitik, gezielt die Familienbetriebe zu stärken – ob durch passgenaue Förderprogramme, Investitionsanreize, Bildung oder Beratung.


„Wir werden unseren Bauern auch künftig Zukunftsperspektiven eröffnen – und zwar unabhängig von Betriebsgröße und Bewirtschaftungsform“, sagte Brunner. Ziel sei es, eine möglichst große Zahl landwirtschaftlicher Betriebe dauerhaft und flächendeckend zu erhalten. Das komme nämlich nicht nur der Attraktivität und Vitalität der ländlichen Räume zugute, sondern sichere zudem das soziale und kulturelle Leben auf dem Land.


Rund 60 Prozent der Höfe in Bayern haben neben der Landwirtschaft inzwischen ein zweites unternehmerisches Standbein, vor allem in der Energieerzeugung, der Direktvermarktung und dem Tourismus.


Laut Agrarbericht gab es 2015 im Freistaat insgesamt 109 200 Bauernhöfe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 29,5 Hektar. Darunter waren 8 100 Ökobetriebe, was Bayern bundesweit zum bedeutendsten Ökoland macht. Dem Minister zufolge steht jeder dritte deutsche Bauernhof in Bayern. Die Land- Ernährungs- und Forstwirtschaft ist daher ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor im Freistaat. Die hier erzielten Umsätze von 156 Milliarden Euro machen 14 Prozent der Gesamtumsätze der bayerischen Wirtschaft aus. Jeder siebte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt mit der Land- und Forstwirtschaft zusammen.


Die Zukunftsaussichten für die Landwirtschaft sieht der Minister trotz zu erwartender Preisschwankungen positiv. Schließlich seien die Standortbedingungen in Bayern günstig und der Bedarf an Lebensmitteln und Agrarrohstoffen steige beständig.


BBV: Agrarbericht darf nicht über aktuelle Probleme auf Höfen hinwegtäuschen


„Die Auswirkungen der desaströs niedrigen Preise der letzten Monate finden keinen Eingang in den aktuellen Agrarbericht“, kritisiert unterdessen Hans Müller, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes. „Brunners Agrarbericht kann und darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Lage vieler Familienbetriebe nach wie vor schwierig ist, die Erzeugerpreise weiterhin niedrig sind und die desaströse Preispolitik auf vielen bayerischen Höfen zu massiven Problemen führt.“


Damit bleibt die finanzielle Situation angespannt und die Liquidität ist auf vielen Familienbetrieben – egal ob Milchbauern, Schweinehalter oder Ackerbauern – weiter ein Problem. Der Bayerische Bauernverband fordert deshalb, dass jetzt auf Bundesebene endlich die seit Monaten angekündigten Hilfsmaßnahmen umgesetzt werden. In dieser Woche werden in Berlin wieder Gespräche zu den geplanten steuerlichen Maßnahmen geführt.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.