Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Noch wesentlich stärker nahm der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu.

Mit heute 493.700 Euro Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 300.400 Euro je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es nur 121.600 Euro und im Baugewerbe 38.700 Euro.

Land- und forstwirtschaftliches Vermögen ist nur zu 30 % fremdfinanziert

Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag 2013 bei 153,9 Milliarden Euro. Davon entfallen 37 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 63 % auf Bauten. Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 32 % mit Fremdmitteln und zu 68 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.

Landwirtschaft nimmt mehr Kredite auf

Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2015 mit 49,1 Milliarden Euro einen neuen Rekordstand. Im Jahresvergleich waren das gut 4 % mehr. 82 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen.

Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 18 % eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vor allem zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trägt auch das günstige Zinsniveau bei.