Ein Bündnis von Nichtregierungsorganisationen hat davor gewarnt, falsche Hoffnungen auf das Konzept der klimasmarten Landwirtschaft zu setzen und dies mit der Forderung nach einem klaren Bekenntnis zur Agrarökologie verbunden. Eine entsprechende Erklärung wurde vergangene Woche von Brot für die Welt, Misereor und 350 weiteren Organisationen veröffentlicht.
Darin heißt es, das unter dem Schlagwort „Climate-Smart Agriculture“ (CSA) beworbene Konzept trage nicht zur Förderung des Klimaschutzes und der Ernährungssicherheit bei, sondern stehe einer dringend notwendigen Umgestaltung der gegenwärtigen Landwirtschafts- und Ernährungssysteme im Weg.
Die CSA-Allianz war den Organisationen zufolge 2014 beim UN-Klimagipfel in New York gegründet worden. Mit ihrer Hilfe sollten „die Herausforderungen für Ernährungssicherheit und Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“ angegangen werden.
Die Unterzeichner der Erklärung kritisieren nun unter anderem, dass unter den 100 Mitgliedern vorwiegend Industrieländer und die Privatwirtschaft vertreten seien, die „eng mit der Düngemittelindustrie verbandelt“ seien. Auch transnationale Konzerne, „die nicht unbedingt bekannt sind für ihre positive Umweltbilanz“, wie Monsanto, Walmart oder McDonald's, hätten eigene klimasmarte Programme ins Leben gerufen.
In den Augen der Nichtregierungsorganisationen ist CSA „ein nichtssagendes Konzept ohne klare Definitionen, Kriterien und Standards, mit dem sich Konzerne ein grünes Image verpassen“. Die Unterzeichner fordern die politischen Entscheidungsträger dazu auf, CSA abzulehnen und die Agrarökologie als ganzheitlichen landwirtschaftlichen Ansatz, der auf ökologischen Konzepten sowie den Prinzipien der Ernährungssicherheit und -souveränität beruht, zum Grundpfeiler der Politik im Bereich Landwirtschaft und Klima zu machen.