Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Bürgerinitiative blockiert Anlage für 40.000 Freilandhühner

Im Külftal im Landkreis Hildesheim will Landwirt Friedrich Habeney mit seinem 27-jährigen Sohn Jan für 39.900 Legehennen einen Stall mit Freilandhaltung bauen. Wie das Landvolk berichtet, blockiert jedoch eine Bürgerinitiative das Bauvorhaben getreu dem Motto „Nicht vor meiner Haustüre“.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Külftal im Landkreis Hildesheim will Landwirt Friedrich Habeney mit seinem 27-jährigen Sohn Jan für 39.900 Legehennen einen Stall mit Freilandhaltung bauen. Wie das Landvolk berichtet, blockiert jedoch eine Bürgerinitiative das Bauvorhaben getreu dem Motto „Nicht vor meiner Haustüre“.

 

Sie befürchtet, dass der Stall zu Geruchsbelästigungen führt und der Wert ihrer Grundstücke schmälert. Auch mit „resistenten Keimen“ argumentieren die Wortführer der Gegenoffensive, obwohl Keime nachweislich nicht über die Luft an Menschen übertragen werden, wie Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover belegen.

 

Um ein Bild von einem ähnlichen Stall zu vermitteln und über die Bedenken an einem konkreten Beispiel zu diskutieren, wurde eine Fahrt zu einem Freiland-Betrieb organisiert. Friedrich Habeney bedauert, dass kein Beteiligter der Bürgerinitiative teilgenommen hat. Zwei Jahre lang wurde der Bauantrag von den Genehmigungsbehörden geprüft und genehmigt. Daraufhin hatten einzelne Bürger Widerspruch eingelegt, und es ist ein weiteres halbes Jahr verstrichen. Nachdem der Widerspruch kürzlich abgelehnt wurde, droht die Initiative nun mit einer Klage, so dass sich der Baustart weiter verzögert.



Friedrich Habeney kann die Empörung einzelner Anwohner nur schwer nachvollziehen. „Der geplante Stall entspricht genau den Anforderungen der Gesellschaft an die heutige Landwirtschaft“, betont er. Die Initiative aber stört sich vor allem an der Zahl der Tiere in ihrer Nachbarschaft. Dabei sei erwiesen, dass nicht die Zahl der nebeneinander gehaltenen Tiere deren Wohlbefinden beeinflusst, sondern das Geschick und das Management der Betriebsleiter.

 

Bislang hält die Familie 800 Hennen in Bodenhaltung mit Auslauf und Kleingruppen. Rund 600 Eier legen die Tiere pro Tag, die werden in der Umgebung an Privatkunden und kleine Geschäfte verkauft. Doch die Kundschaft werde zunehmend älter und kleine Läden im Dorf weniger. Weil ihm die Tierhaltung dennoch sehr wichtig ist, hat Hofnachfolger Jan Habeney sich auch in seiner landwirtschaftlichen Lehre ausführlich mit Legehennen und Direktvermarktung beschäftigt. Zusammen mit seinem Vater hat er sich nach genauem Abwägen für die Freilandhaltung im Külftal entschieden.

 

Auch Bio-Hennen wären laut Friedrich Habeney infrage gekommen. Der Markt für Bio-Eier sei aber zunehmend gesättigt. Die Selbstversorgung mit Eiern liege in Deutschland derzeit bei 60 bis 70 %, und insbesondere Freilandeier aus heimischer Erzeugung seien gefragt, begründet Friedrich Habeney die Entscheidung. Wenn sich eine ausreichende Nachfrage abzeichnet, können Habeneys sich gut vorstellen, in ein Tierwohl-Programm einzusteigen und den Hennen mehr Platz zu gewähren, als die jetzt geplanten vier Quadratmeter pro Tier. „Wir sind für alle diese Themen offen und wollen, dass es unseren Tieren gut geht“, sagt Friedrich Habeney.

 

Der neue Stall soll auf einem knapp 16 ha großen Grünland-Areal stehen, das den Hennen tagsüber als Auslauf dient. Damit die Tiere das Freigelände annehmen, werden kleine Unterstände aufgestellt und Bäume gepflanzt. (ad)

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.