Die CDU will trotz des gentechnikkritischen Kurses der gegenwärtigen Bundesregierung offen für neue Technologien wie der Biotechnologie bleiben. Das geht aus einem Beschluss hervor, den die Christdemokraten auf ihrem Parteitag vergangene Woche in Köln gefasst haben.
Darin mahnen die Delegierten eine sachliche Diskussion darüber an, „wie Grüne Gentechnik helfen kann, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.“ Genannt werden Trockenheits- und Salzresistenz von Pflanzen sowie die Nutzung von Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe für umwelt- und klimafreundliche Produkte. Auch an deutschen Hochschulen und Wissenschaftsinstituten solle Forschung in diesem Bereich „möglich sein und gefördert werden.“
Ausdrücklich bekennt sich die CDU in dem Beschluss, dem ein Antrag des Bundesvorstands zugrunde liegt, zu den angestrebten Freihandelsabkommen der EU mit Kanada sowie vor allem mit den USA. Sie böten die Möglichkeit, der Wirtschaft in der westlichen Welt neuen Schwung zu verleihen und „unsere sozialen und ökologischen Standards weltweit stärker zu verankern.“
Bedenken hinsichtlich des Verbraucher- oder Investitionsschutzes nimmt die Partei eigenen Angaben zufolge ernst. Allerdings verstelle die Debatte über „Chlorhühner und andere Klischees und Vorurteile“ den Blick auf die enormen Chancen. „Von solchen Abkommen profitieren sowohl die Bürger durch sinkende Verbraucherpreise als auch die exportorientierte deutsche Wirtschaft“, heißt es in dem Beschluss.