In die Reihe der Banken, die auf Spekulationsgeschäfte mit Nahrungsmitteln verzichten, reiht sich nun auch die Commerzbank ein. Wie die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch mitteilt, hat die zweitgrößte deutsche Bank ihre Rohstoff-Fonds bereits umgebaut und alle Agrarprodukte aus dem Rohstoff-Fonds ComStage ETF CB Commodity EW Index TR herausgenommen. Neue Anlageprodukte auf Grundnahrungsmittel soll es nicht geben.
Die Commerzbank reagiert auf die Debatte über eine Reihe von Studien, nach denen Anlagen in derartige Rohstoff-Fonds die Preise für Nahrungsmittel nach oben treiben und so zu Hungerkrisen in vielen Teilen der Welt beitragen. Unter anderem hatten bereits die DekaBank und die Landesbank Baden-Württemberg Investments in Agrar-Rohstoffe gestoppt.
Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode begrüßte die Entscheidung der Commerzbank, an diesen Geschäften nicht mehr teilzunehmen. „Am Handeln der Commerzbank sollten sich andere Häuser ein Beispiel nehmen", sagte er. "Allen voran die Deutsche Bank." Diese hatte unter Josef Ackermann zwar angekündigt, ihre Geschäfte mit Agrarpreisen überprüfen zu wollen, war dann aber unter der neuen Führung Anshu Jain und Jürgen Fitschen zurückgerudert. (ad)
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