Einen deutlichen Ausbau der Grünlandforschung fordert die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA). Es bestehe ein großer Bedarf an Innovationen für grünlandabhängige Produktionssysteme, heißt es im Entwurf eines Strategiepapiers des DAFA-Fachforums Grünland, das bei einer DAFA-Veranstaltung Ende August in Triesdorf diskutiert werden soll.
Ziel der Forschung und der Umsetzung von Forschungsergebnissen müsse es sein, die Attraktivität für die Verwertung der Grünlandbiomasse und die Grünlandnutzung zu stärken. Zu diesem Zweck gehe es vorrangig um eine Erhöhung der Grünlandleistung sowie eine effizientere Grünlandnutzung. Dabei seien die sozioökonomischen ebenso wie die ökologischen Konsequenzen zu analysieren und zu bewerten.
Als vorrangig identifizieren die Wissenschaftler die Forschungsfelder „Protein vom Grasland“ für die Milcherzeugung, „Fleisch besser vom Grünland“ im Rahmen der Fleischproduktion, ferner für die Nutzung als nachwachsender Rohstoff „Grünland - die neue Rohstoffquelle“ sowie schließlich das Thema „Pferde nicht ohne Grünland“ im Bereich der Dienstleistungen vom Grünland.
Abbau von Forschungsressourcen
Das Fachforum verweist auf eine spürbare Verschlechterung der strukturellen Voraussetzungen für die Grünlandforschung in den letzten Jahrzehnten. Sowohl an den Universitäten als auch in den Bundes- und Landesforschungseinrichtungen seien Forschungsressourcen abgebaut worden. „Verglichen mit Ländern, die als weltweit führend in der landwirtschaftlichen Grünlandforschung gelten, ist die strukturelle Ausstattung in Deutschland deutlich unterdurchschnittlich“, stellt die DAFA fest.
Zudem sei die Forschung im Bereich des Grünlands traditionell disziplinär ausgerichtet. Innovationen bezögen sich oftmals auf Ausschnitte von Produktionssystemen, so dass die Einbindung in die gesamte Produktionskette häufig unbefriedigend bleibe. (AgE/ad)