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DRV zieht postive Jahresbilanz

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) zieht eine positive Jahresbilanz. In den insgesamt 2.385 genossenschaftlichen Unternehmen liefen die Geschäfte aber je nach Sparte sehr unterschiedlich, erklärte Dr. Henning Ehlers, Generalsekretär des DRV bei der Bilanzpressekonferenz.

Lesezeit: 6 Minuten

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) zieht eine positive Jahresbilanz. In den insgesamt 2.385 genossenschaftlichen Unternehmen liefen die Geschäfte aber je nach Sparte sehr unterschiedlich, erklärte Dr. Henning Ehlers, Generalsekretär des DRV bei der Bilanzpressekonferenz. Preisbedingt und vor allem Export gestützt erzielte die Gruppe 2013 einen Umsatz von 68,7 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


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Die Warenwirtschaft ist die umsatzstärkste Sparte im DRV. Die fünf Hauptgenossenschaften und 429 Warengenossenschaften haben ihre Marktführerschaft gut behauptet. Sie bauten ihre Position u. a. durch grenzüberschreitende Kooperationen und Übernahmen aus. Die Warenwirtschaft erzielte einen Gesamtumsatz von rd. 40 Mrd. Euro nach 32,7 Mrd. Euro in 2012. „Das auf den ersten Blick beachtliche Plus von 22,6 Prozent ist zu einem großen Teil auf Akquisitionen der Hauptgenossenschaften im In- und Ausland zurückzuführen. Ohne diese Sondereffekte beträgt das Plus in der Warenwirtschaft etwa 4 Prozent“, erläuterte Ehlers.


Die jährlich um rd. 80 Mio. Menschen wachsende Weltbevölkerung fragt immer mehr Agrarrohstoffe und Energie nach. „Deshalb lehnen wir bei der nationalen Umsetzung der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik eine Stilllegung landwirtschaftlicher Nutzflächen bei der Ausweisung ökologischer Vorrangflächen entschieden ab. Eine Produktion auf Vorrangflächen muss möglich sein, vor allem für Zwischenfrüchte und Eiweißpflanzen. Die EU-Kommission darf diese Grundsatzentscheidungen nun nicht durch zu strikte, bürokratische Durchführungsvorschriften unterlaufen. Der vorgeschlagene Gewichtungsfaktor von 0,3 würde den Anbau von Eiweißpflanzen unattraktiv machen, genauso wie ein Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutz- und Düngemitteln“, kritisierte Ehlers. EU-Kommission und Bundesregierung forderte Ehlers auf, für das Greening praxisgerechte Durchführungsregeln vorzulegen und bürokratische Rechenmonster zu verhindern.


Warenterminbörsen sind Teil des Risikomanagements 


Die liberalisierten EU-Getreide- und Rohstoffmärkte sind Teil des globalen Handels. Die europäische Agrar- und Ernährungswirtschaft ist kein „Closed Shop“. Allein die Futterwirtschaft muss 30 Prozent der Rohstoffe einführen. Die EU unternimmt inzwischen kaum noch etwas, um die Agrarmärkte zu stabilisieren. Weltweite Angebotsschwankungen, Veränderungen von Ernteprognosen und Markteingriffe einzelner Länder schlagen unmittelbar auf die EU-Preise durch. „Daraus ergibt sich für das Agribusiness die zwingende Notwendigkeit, die Risiken ihres kaufmännischen Handelns abzusichern. Diesem Risikomanagement dienen vor allem Terminkontrakte an Warenterminbörsen“, so Ehlers.


Im Zuge der EU-Finanzmarktreform werden auch die Rahmenbedingungen für Warenterminbörsen neu justiert. Es sollen Positionslimits eingeführt werden. „Wir haben zumindest erreicht, dass Händler und Verarbeiter, die Terminkontrakte zur Absicherung ihrer Warengeschäfte nutzen, davon ausgenommen werden. Limits sollen ausschließlich für sogenannte Spekulanten gelten. Hier muss die Politik bei der weiteren Umsetzung Maß halten. In der EU stehen die Warenterminbörsen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Noch ist das spekulative Engagement zu gering, um wirkungsvolle Preisabsicherungen dauerhaft zu gewährleisten. Ich trete deshalb für eine maßvolle Regulierung und mehr Transparenz ein“, betonte der Generalsekretär.


Milchmarkt in erfreulich stabiler Verfassung


Erfreulich stabil zeigte sich 2013 der Milchmarkt. Dies wirkte sich positiv auf die Geschäftstätigkeit der 241 Milchgenossenschaften, darunter 37 verarbeitende Unternehmen, und vor allem auf die Erlössituation der Erzeuger aus. Die genossenschaftlichen Molkereien steigerten ihren Umsatz um über 11 Prozent auf 14,7 Mrd. Euro. Das Exportgeschäft wurde deutlich ausgebaut.


2013 lieferten die deutschen Erzeuger erstmals mehr als 30 Mio. t Rohmilch. Nun droht ihnen am Ende des Quotenjahres eine Superabgabe. „Ich bedaure, dass sich vergangene Woche im Brüsseler Agrarrat keine Mehrheit für marktgerechte Maßnahmen gefunden hat, um die finanziellen Belastungen für Milcherzeuger abzufedern. Unverändert bin ich der Auffassung, dass die versprochene sanfte Landung zum Auslaufen der Milchquotenregelung von der Politik sichergestellt werden muss“, so der Generalsekretär.


Getragen von der steigenden Nachfrage, vor allem in den asiatischen Schwellenländern, sind die Aussichten weiterhin positiv. Eine stabile Marktlage mit hohen Erzeuger- und Produktpreisen prägt die ersten Monate 2014. „Die deutsche Molkereiwirtschaft ist gut aufgestellt für die Zeit nach der Milchquotenregelung“, unterstrich Ehlers.


Handelshemmnisse belasten Vieh- und Fleischwirtschaft


Für die 95 Unternehmen der genossenschaftlichen Vieh- und Fleischwirtschaft verlief das Jahr unterm Strich doch noch erfreulich. Angesichts leicht gestiegener Schlachtzahlen bei Schweinen und stabiler Tierbestände ergibt sich ein Umsatzplus von ca. 2 Prozent auf knapp 6,6 Mrd. Euro. Belastend wirkten und wirken sich die schwierigen Bedingungen und Handelshemmnisse auf den Exportmärkten aus.


Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Litauen und Polen brachten den gesamten EU-Schweinefleischexport nach Russland zum Erliegen. Als Folge stehen die Preise massiv unter Druck. In nur zwei Wochen gaben die Notierungen um 9 ct nach. „Der DRV hat seine Mitgliedsunternehmen aufgefordert, umfassende hygienische Vorsorgemaßnahmen zur Abwehr der ASP zu ergreifen. Wir unterstützen die EU-Kommission bei ihren Verhandlungen mit der Russischen Föderation und hoffen auf eine baldige Aufhebung des Importstopps. Diesbezügliche Vorstöße einzelner EU-Mitgliedstaaten sind dabei kontraproduktiv“, erklärte Ehlers.


Extreme Wetterlage prägte Sonderkulturen


Die genossenschaftliche Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft verbesserte ihre Umsätze 2013 vorrangig preisbedingt um rd. 3 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro. Wie keine andere Branche litt sie unter den ungünstigen Witterungsverhältnissen. Das schadete im strengen Winter 2013 insbesondere dem Geschäft mit Freilandpflanzen.


Für 2014 ist die genossenschaftliche Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft positiv gestimmt. Das wurde Anfang Februar auf der Leitmesse Fruit Logistica deutlich. Die Erzeugerorganisationen setzen ihren Strukturwandel aktiv fort. Ihre Verbraucherkampagne „Deutschland – Mein Garten.“ zeigt nachhaltige Wirkung.


Winzergenossenschaften: kleine Weinernte – gute Qualitäten


In Deutschland wurde eine unterdurchschnittliche Weinernte von 8,3 Mio. hl eingefahren. Davon werden etwa 2,3 Mio. hl von 173 Winzer- und Weingärtnergenossenschaften veredelt. Sie erzielten einen stabilen Jahresumsatz von rd. 800 Mio. Euro. Trotz nicht optimaler Vegetation sind die Genossenschaften von Baden bis Saale-Unstrut insgesamt mit der Lesequalität zufrieden.


„Für 2014 erwarte ich ein leichtes Umsatzplus. Die Bestandssituation in den Weinkellern hat sich entspannt. Eine marktgerechte Versorgung zeichnet sich ab. Getrübt werden die Perspektiven jedoch durch massive Kostensteigerungen bei Energie, Glas, Kartonagen und Etiketten sowie höhere Personalaufwendungen. Fusionen und Kooperationen bleiben für die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften eine Option, ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern“, so Ehlers.


Agrargenossenschaften: schmerzliche Einschnitte


Die 773 Agrargenossenschaften, die dem DRV angeschlossen sind, melden nach dem erfreulichen Vorjahresplus einen geringeren Erlöszuwachs um gut 5 Prozent auf rund 2 Mrd. Euro. Vor allem die Erlöse in der Milcherzeugung verbesserten sich. Vor allem die rasant steigenden Pachtpreise treffen die Agrargenossenschaften hart.


„Bei den Direktzahlungen müssen sich die Agrargenossenschaften auf schmerzliche Einschnitte einstellen. Diese ergeben sich aus Mittelverschiebungen von der Ersten in die Zweite Säule, aus EU-Haushaltskürzungen und der externen Konvergenz, d. h. der schrittweisen Angleichung der Direktzahlungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Die Agrargenossenschaften in Ostdeutschland stehen vor großen unternehmerischen Herausforderungen“, stellte der DRV-Generalsekretär bei der Bilanzpressekonferenz fest.

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