Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

„Das ewige Schimpfen auf die Bauern macht sie krank“

Mehr Ehrlichkeit im Umgang mit Landwirten und ihren Produkten hat der EKD-Beauftragte für agrarsoziale Fragen, Clemens Dirscherl gefordert. Verbraucher, zu denen er auch kirchliche und diakonische Einrichtungen zählt, wünschten in der Regel gesunde Lebensmittel, ohne dafür einen angemessenen Preis zahlen zu wollen.

Lesezeit: 2 Minuten

Mehr Ehrlichkeit im Umgang mit Landwirten und ihren Produkten hat der EKD-Beauftragte für agrarsoziale Fragen, Clemens Dirscherl gefordert. Verbraucher, zu denen er auch kirchliche und diakonische Einrichtungen zählt, wünschten in der Regel gesunde Lebensmittel, ohne dafür einen angemessenen Preis zahlen zu wollen, sagte Dirscherl der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Dadurch vermittelten sie den Bauern das Gefühl, ihre Arbeit nicht genügend zu würdigen.

 

In zahlreichen Veröffentlichungen würden bäuerliche Betriebe meist mit negativen Eigenschaften in Verbindung gebracht, etwa Agrarfabriken, Massentierhaltung, Umweltverschmutzung, Wasserverbrauch und Nitratbelastung. Das „ewige Schimpfen auf die Bauern“ mache diese krank, stellt Dirscherl fest.

 

Verständnis oder Anteilnahme an ihren Sorgen fänden sie kaum: „Dass Landwirte auch marktwirtschaftlich handeln müssen, nehmen Kritiker selten wahr.“ Das schlechte Image als seelenlose Naturzerstörer sei mindestens ebenso belastend wie die Angst, dass die Erlöse aus dem Verkauf von Fleisch, Getreide oder Milch nicht zum Überleben reichten.

 

An die Kirchen appelliert der Experte, nicht nur Resolutionen zum Schutz der Schöpfung zu verabschieden, sondern konkret Solidarität mit Landwirten zu üben. Bildungsstätten, Einkehrhäuser, Altenheime, Behinderteneinrichtungen und Krankenhäuser sollten Lebensmittel in ihrer Umgebung kaufen, empfiehlt Dirscherl. Damit zeigten sie nicht nur Wertschätzung für Bauern, sondern trügen auch zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei.

 

Wenn Synoden dazu nicht bereit seien, sollten sie sich mit Forderungen an Politiker und andere gesellschaftliche Gruppen zurückhalten, so Dirscherl. Auch Kirchengemeinden könnten viel für einen Meinungsumschwung tun. Viele Bauern würden es bereits als kleine Anerkennung ansehen, wenn man sie an der Gestaltung von Gottesdiensten beteiligte, etwa am Erntedankfest. Wenn dann noch die Notwendigkeit für einen größeren Stall erklärt würde, anstatt wie so oft nur die Agrarindustrie zu kritisieren, wären viele Bauern schon zufrieden, meint Dirscherl.

 

Neben dieser ideellen sei auch eine materielle Wertschätzung willkommen. Viele Bauernhöfe vermarkteten ihre Produkte inzwischen auf Wochenmärkten oder in Hofläden. Hier könnten Kunden sicher sein, hochwertige Lebensmittel zu erwerben. Ebenso hilfreich wäre es, so der Agrarexperte, in Supermärkten nach Informationen über die Herkunft zu schauen. Anhaltspunkte gäben regionale Gütesiegel.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.