Mehr als 200 Landwirte haben am Dienstag dieser Woche in Leer gegen den so genannten Masterplan Ems demonstriert. In der Region befürchten Landwirte aus Naturschutzgründen enteignet zu werden. Sie kritisieren besonders, von den Plänen quasi erst aus den Medien erfahren zu haben. Die Landwirte rollten in einem Treckerkorso zur Sitzung des Ausschusses für Kultur, Umwelt- und Naturschutz des Kreistages. Der behandelte in einem Saal der Berufsbildenden Schulen erstmals den Masterplan Ems. Das Gremium ließ sich, wie auch die mehr als 200 interessierten Landwirte, von Landrat Bernhard Bramlage (SPD) über das Wesen und die Risiken des Vertrages in Kenntnis setzen. Bramlage machte keinen Hehl daraus, dass die Kreisgremien bei einer Zustimmung weitgehend an Souveränität verlieren. Das mögliche Veto des Landkreises Leer im alles entscheidenden Lenkungsausschuss zum Masterplan werde sich in der Realität sehr schnell verbrauchen, erklärte er: Wenn die EU mit einem Vertragsverletzungsverfahren drohe, werde der Druck für den Kreis „zum Dauerzustand“. Der Vertrag sei, wenn einmal unterzeichnet, insgesamt praktisch nicht mehr kündbar, so Bramlage. Am 16. März stimmt der Leeraner Kreistag ab: Dann heißt es Ja oder Nein zum Masterplan. Eine Beschlussempfehlung des Ausschusses gab es am Dienstag nicht.
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