Ein breites Bündnis des Berufsstandes zur Bewältigung des demographischen Wandels in der Landwirtschaft schlägt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vor.
Die Landwirtschaft habe zwar gute Ansätze. Generelle Defizite gegenüber anderen Branchen wie ein niedriges Lohnniveau, eine geringe Weiterbildungsquote und gesundheitliche Einschränkungen blieben aber unübersehbar. Notwendig sei daher eine klare Strategie, um den Arbeitsplatz Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen.
Kernelemente einer solchen Strategie sind für die IG BAU eine solide wirtschaftliche und soziale Absicherung, ein umfassender Arbeitsschutz, durchlässige und partizipative Personalentwicklungsstrukturen sowie lebenslanges Lernen. Zu diesen Bereichen bedürfe es eindeutiger Vereinbarungen der Sozialpartner. Nur wenn der Berufsstand deutliche Signale der Wertschätzung an die Beschäftigten sende, werde er wahrgenommen. „Es muss gute und faire Arbeit im grünen Beruf geben und die beschäftigten sollten sich dort wohlfühlen“, heißt es in dem Memorandum.
Innovative Tarifpolitik
Die IG BAU bekräftigt darin ihre Forderung nach einer innovativen Tarifpolitik. Ein Ziel müsse es sein, ganzjährige Beschäftigung in der Landwirtschaft zu sichern. Ein Instrument dafür seien Arbeitszeitkonten, mit denen die in der Hauptsaison angesammelte Mehrarbeit in den arbeitsarmen Wintermonaten abgebaut werden könne. Auch durch zusätzliche Zeiten der Weiterbildung könne eine Jahresarbeitszeit erreicht werden.
Gelöst werden müsse das Problem niedriger Renten im Landwirtschaftssektor. Aus Gewerkschaftssicht stellen hier Angebote für die Altersvorsorge eine große Chance für landwirtschaftliche Betriebe, Mitarbeiter für ihre Unternehmen zu gewinnen oder zu halten. Erreicht werden könne dies über einen Ausbau der Zusatzversorgung für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft.
Lesen Sie auch:
IG BAU: Landarbeiter nicht vernachlässigen (26.8.2014)