Nach außen hin streiten die Deutsche Bank und die Allianz ab, dass es einen Zusammenhang zwischen Spekulationsgeschäften und dem Preisanstieg von Agrarrohstoffen gibt, man hält an den Finanzprodukten fest. Intern sieht das offenbar nicht jeder so. Der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sollen vertrauliche Papiere vom Sommer 2012 vorliegen, in denen von Vorbehalten gegen die Geschäfte die Rede ist.
Wie Spiegel-Online berichtet, heißt es etwa in einem internen Papier der Allianz Rechercheabteilung, es sei "nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die Spekulation übermäßige Preisentwicklungen zumindest fördert, und zwar in beide Richtungen". Die Preisausschläge an den Agrarmärkten seien durch spekulative Faktoren nicht ausgelöst, aber verstärkt worden, zumal es sich um relativ enge Märkte handelt.
Und in einer Studie der Deutsche Bank Research gaben die Banker schon 2009 zu: "Auch die Spekulation hat zu Preiserhöhungen beigetragen.“ Und: „Solche Spekulationen können für Landwirte und Verbraucher gravierende Folgen haben und sind im Prinzip nicht akzeptabel."
Erst Ende Januar hatten die Deutsche Bank und die Allianz angekündigt, weiter auf die Preise von Agrarrohstoffen zu wetten. (ad)
Hintergrund:
Aigner rügt Deutsche Bank wegen Agrar-Spekulation (23.1.2013)
Aktivisten protestieren gegen Agrarspekulationen der Allianz (9.11.2012)
Schäuble soll strengere Regeln für Spekulanten durchsetzen (30.10.2012)
Aigner begrüßt Schritt zur Bekämpfung von Agrarspekulation (28.10.2012)
„Spekulanten kaufen nicht nur, sie verkaufen auch!“ (30.9.2012)
Spekulanten nicht mehr unter Kontrolle? (18.9.2012)