Die deutsche Eierwirtschaft hat ihre Unzufriedenheit mit der mangelnden Umsetzung des Verbots von Legebatterien in mehr als einem Dutzend anderer EU-Mitgliedstaaten bekräftigt. Anlässlich eines Treffens mit Vertretern der Europäischen Kommission und Europaabgeordneten wurde der EU-Behörde erneut vorgeworfen, im Vorfeld zu wenig Druck auf diejenigen Länder ausgeübt zu haben, „die den Tierschutz nicht ernst nehmen“.
Die Einleitung von Vertragsverletzungsverfahren wurde zwar begrüßt. Dieser formale rechtliche Weg sei jedoch langwierig und werde keine abschreckende Wirkung haben. Wie der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) in einer Pressemitteilung klarstellte, dürfte es aufgrund klarer und strikter Kennzeichnungsvorgaben keine Probleme beim Handel mit Schaleneiern bestehen. Hingegen würden Eier aus Käfighaltung vermehrt in Eiprodukten auftauchen. Dieser Bereich mache fast die Hälfte des gesamten Eiermarktes aus.
Während die Kommission selbst zuletzt von rund 47 Mio. Legehennen sprach, die sich zum Jahreswechsel noch in Batterien befanden, veranschlagt der KAT diese Zahl auf mehr als 100 Mio.. Das wäre fast ein Drittel aller in der EU gehaltenen Legehennen. (AgE)
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Vertragsverletzungsverfahren wegen Käfighaltung eröffnet (27.1.2012)
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