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Deutscher Tierschutzbund kritisiert kirchliche Segnung der Jagd

Anlässlich des Hubertustags am 3. November kritisierte der Deutsche Tierschutzbund die kirchliche Segnung der Jagd. Alljährlich finden im Rahmen dieses Tages die sogenannten Hubertusjagden sowie Hubertusmessen statt. Die Jäger erhalten den kirchlichen Segen zu Ehren des heiligen Hubertus von Lüttich.

Lesezeit: 3 Minuten

Anlässlich des Hubertustags am 3. November kritisierte der Deutsche Tierschutzbund die kirchliche Segnung der Jagd. Alljährlich finden im Rahmen dieses Tages die sogenannten Hubertusjagden sowie Hubertusmessen statt. Die Jäger erhalten den kirchlichen Segen zu Ehren des heiligen Hubertus von Lüttich, dem Schutzpatron der Jagd. „Und das für das Töten von Millionen Wildtieren und Zehntausenden Katzen und Hunden“, so der Verein.

 

Obwohl sich einige deutsche Bundesländer durch Novellierungen ihrer Jagdgesetze bereits für mehr Tierschutz bei der Jagd stark machten, halte insbesondere die Jägerschaft an althergebrachten Methoden und Traditionen wie dem Hubertustag fest, anstatt die Jagd für die Zukunft tierschutzgerechter und mehr am Naturschutz auszurichten, kritisiert der Tierschutzbund weiter.


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„Die Jägerschaft verteidigt ihre tierschutzwidrigen Praktiken, egal wie sinnlos diese sind, und ist weiterhin zu keinerlei Zugeständnissen bereit oder fähig“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Und auch die Kirche billigt dieses sinnlose Töten von Millionen Tieren unter dem Deckmantel des Brauchtums. Freilebende Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und sollten deshalb vom Menschen um ihrer selbst willen geachtet und geschützt werden.“ Der Legende nach habe selbst der heilige Hubertus das Töten beendet, nachdem Christus in Gestalt eines Hirsches zu ihm gesprochen hatte.


Die Tierschützer kritisieren u.a. dass Jäger laut Bundesjagdgesetz immer noch Hunde und Katzen schießen dürfen. Unzählige Tierarten, wie Marder, Schwan oder Blässhuhn, für deren Bejagung weder eine ökologische Notwendigkeit bestehe, noch eine sinnvolle Nutzung in Frage kommt, würden zur Tötung freigegeben, heißt es. Aber auch die umstrittene Jagdhundeausbildung an lebenden Enten und Füchsen müsste aus Tierschutzsicht endlich der Vergangenheit angehören.


Novelle des Jagdgesetzes


Tier- und Naturschutzverbände in Deutschland drängen laut dem DTV seit Jahrzehnten darauf, das Bundesjagdgesetz grundsätzlich zu novellieren. Dabei fordern sie etwa eine Kürzung der Liste jagdbarer Tierarten, die Verkürzung der Jagdzeiten, ein Verbot tierschutzwidriger Jagdmethoden und ein Verbot des Abschusses von Haustieren. Während eine Novellierung auf Bundesebene bisher noch aussteht, seien in den letzten vier Jahren in verschiedenen Bundesländern jagdrechtliche Neuerungen vorgenommen worden, darunter unter anderem in Sachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland.


Kritik an Bouffier


Unverständnis äußerten die Tierschützer außerdem darüber dass Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier am 4. November rund 120 geladene Ehrengäste zu einer Gesellschaftsjagd im Forst von Groß-Gerau begrüßte. „Das Töten von Tieren als Tradition zu verteidigen und mit einem „fröhlichen Treiben“ zu feiern, ist nicht hinnehmbar“, so der Tierschutzbund. Zudem setze der Ministerpräsident in der aktuellen Debatte um die Novellierung der hessischen Jagdverordnung ein völlig falsches Signal.



„Gerade auf Bewegungsjagden, wo Schüsse auf sich bewegende Tiere große Anforderungen an die Treffsicherheit des Schützen stellen, sind Ernsthaftigkeit und im Zweifel Zurückhaltung gefragt. Da die Auswahl der Jagdgäste nicht aufgrund ihrer jagdlichen Fähigkeiten, sondern aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position erfolgt, ist fraglich, ob dem Tierschutz hier oberste Priorität eingeräumt wird“, erklärt Thomas Schröder dazu. Wohl bei keiner anderen Form der Jagd werde seiner Ansicht nach so oft daneben geschossen oder schlecht getroffen. Erhebliches Tierleid sei die Folge.

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