Berlin unterstützt den Entwurf der Europäischen Kommission für ein neues, gemeinsames Schulmilch- und Schulobstprogramm. „Wer Kindern früh gesundes Genießen vermittelt, vermeidet spätere Fehlernährung mit all ihren gesundheitlichen Folgen“, erklärte Staatssekretär Dr. Robert Kloos vom Bundeslandwirtschaftsministerium.
Mit dem Fokus auf einer kostenfreien Abgabe und der Einführung pädagogischer Begleitmaßnahmen erfahre das bisherige Schulmilchprogramm eine neue Ausrichtung und bekomme hoffentlich neue Impulse. Die in Aussicht gestellte komplette Kostenübernahme durch die EU erleichtere den Bundesländern die Weiterführung des Schulobstprogramms. „Ich hoffe sehr, dass dies dann auch von denjenigen Ländern genutzt wird, die sich bisher nicht am Schulobstprogramm beteiligt haben“, so der Staatssekretär.
Für Irritationen sorgte allerdings bei den Deutschen und anderen Delegationen, dass die Kommission das Europaparlament an der Festlegung der Höhe der Schulmilchbeihilfe beteiligen will. Bislang entscheidet der Rat darüber allein - auf Vorschlag der Brüsseler Behörde. Bei der Frage geht es weniger um Auswirkungen auf die Schulmilchregeln an sich; vielmehr wollen die kritischen Mitgliedstaaten vermeiden, dass dadurch Begehrlichkeiten im Parlament geweckt werden, beispielsweise im Bereich der Fischerei, wo die Quoten ebenfalls unter Ausschluss des Hohen Hauses verhandelt werden.
EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş betonte, diese Änderung der Schulmilchregeln bleibe hierauf begrenzt und sei als Teil der neuen Rahmenregelung gerechtfertigt.