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Kirchenvertreter fordert Nachhaltigkeit als Leitbild

Eine Stellungnahme von Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: Unsere heutige Art zu leben ist nicht zukunftsfähig. Das Leitbild – immer höher, immer schneller, immer weiter – hat uns in Sackgassen geführt und überfordert immer mehr Menschen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Stellungnahme von Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken:

 

Unsere heutige Art zu leben ist nicht zukunftsfähig. Das Leitbild – immer höher, immer schneller, immer weiter – hat uns in Sackgassen geführt und überfordert immer mehr Menschen. Deshalb brauchen wir für den Fortschritt von morgen ein neues Leitbild.

 

Das wegweisende Leitbild für unsere Zivilisation hat seinen Ursprung in der Land- und Forstwirtschaft – die Nachhaltigkeit. Wir dürfen nicht auf Kosten der Zukunftschancen unserer Nachkommen leben. Eine ökonomisch sinnvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen ist nur möglich, wenn wir dies mit der Grundhaltung des Respekts vor dem Eigenwert alles Lebendigen tun. Christlich gesprochen heißt das: Nur wenn wir respektvoll mit der ganzen Schöpfung, den Tieren, den Pflanzen und allen Lebewesen umgehen, handeln wir nachhaltig.

 

Ein Leben ohne eine solche Wertorientierung reduziert uns Menschen zu Robotern, zu Leistungsmaschinen und es lässt uns verkümmern. Die Gesinnung und der Respekt vor der Schöpfung ersetzen natürlich nicht die notwendige fachliche Kompetenz, weder in der Ökonomie noch in der Ökologie. Die Landwirtschaft ist vielen widersprüchlichen Erwartungen und viel ungerechter Kritik ausgesetzt. Sie kann in diesen Debatten aber bestehen, wenn sie glaubwürdig vermitteln kann, dass die nachhaltige Nutzung und der Respekt vor allem Lebendigen das eigene Handeln prägt.

 

Die ehrliche Auseinandersetzung mit dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Konsequenzen sind die Grundvoraussetzung für eine konstruktive Debatte. Dafür liefert das Positionspapier „Die Zukunft der Landwirtschaft in Niedersachsen“ ein bemerkenswertes Beispiel. Dieses hat ein Runder Tisch mit Vertretern des Naturschutzes, der Verbraucher, der Landwirtschaft, der Wissenschaft und der Kirche im Auftrag der CDU-Landtagsfraktion Niedersachsen erarbeitet. Gruppen, die sich sonst häufig fast schon feindlich begegnen, haben kontrovers aber konstruktiv diskutiert und am Ende gemeinsame Lösungswege gefunden.

 

Als Christen haben wir keine Patentlösungen für die alltäglichen Spannungsfelder zwischen Ökonomie und Ökologie. Mit unserer Grundorientierung können wir aber einen wesentlichen Beitrag zur Klärung von Maßstäben leisten und zu einem für alle Beteiligten und damit gerade auch für die Landwirtschaft förderlichen Klima und fruchtbaren Diskurs beitragen.

 

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top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt der letzten Ausgabe:

ZEIT-Redakteur: Sie sitzen zwischen den Stühlen! (3.2.2015)

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