In Zusammenhang mit den festgestellten Dioxin-Belastungen von Eiern aus Betrieben im Landkreis Aurich haben die Behörden nun Milchproben auf einem betroffenen Betrieb gezogen, der neben Legehennen auch eine Milchvieherde hält. Auch von zwei weiteren benachbarten Milchviehbetrieben gingen Milchproben ins Labor. Wie das Kieler Agrarministerium dazu jetzt mitteilt, ist die Milch dioxinfrei.
Daher konzentriert sich die Ursachensuche bei den drei betroffenen Legehennenbetrieben weiter auf die Böden der Auslaufflächen, die Einstreu und andere Materialien, mit denen die Hennen in Kontakt kommen können. Die von der LUFA Hameln analysierten Bodenproben weisen PCB-Gehalte zwischen 4,93 und 8,27 ng/kg auf, wobei der Richtwert für Boden bei 5 ng/kg liegt. Die ermittelten Bodenwerte liegen damit z.T. leicht oberhalb der Hintergrundbelastung für Böden.
Im Styropor der von den Hennen eines Betriebes stark angepickten Wandverkleidung wurde ein PCB-Wert von 3,25 ng/kg gemessen. In allen anderen untersuchten Materialien wie Einstreu und Picksteine liegen die ermittelten Gehalte deutlich unterhalb dieser Werte, so das Landwirtschaftsministerium. Die Ursache der Belastung durch Aufnahme von Bodenpartikeln könne damit derzeit noch nicht belegt werden. Weitere Untersuchungen müssen folgen, heißt es.
Für jeden der betroffenen Legehennenbetriebe wird nun ein Konzept zur weiteren gezielten Ursacheneingrenzung erstellt. Ziel sei es, die Betriebe wieder in die Lage zu versetzen, sichere Lebensmittel zu produzieren. Bis auf weiteres bleiben die Betriebe aber für die Abgabe von Eiern und Legehennen gesperrt. (ad)
vgl.:
Spekulation über möglichen Betrug mit Bioeiern (25.4.2012)
Dritter Betrieb in Aurich wegen Dioxin gesperrt; Anzeige gegen Biohof (14.4.2012)