Nach Einschätzung des Agrarbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Clemens Dirscherl, werden in der Landwirtschaft Feindbilder dazu genutzt, um zum Beispiel in der politischen Auseinandersetzung zu den Themen Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutz „auf eigenen Positionen beharren zu können und kritische Anfragen als Querschüsse abtun zu können“. Damit werde jedoch dem Ansinnen eines zivilgesellschaftlichen Diskurses die Grundlage entzogen, erklärte Dirscherl kürzlich auf dem Landwirtschaftstag der Landvolkhochschule Oesede.
Wer hinter jeder kritischen Anfrage an Bewirtschaftungsformen „nur Nörgelei oder Besserwisserei von wohlstandsverwöhnten Bürgern sehe, verhindere eine ehrliche gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Zukunftsfragen der Landwirtschaft“ und verwehre sich auch gegenüber Veränderungen. Um den Dialog zu fördern, sollten Landwirte Verbands- und Politikvertreter auf die Höfe einladen. Daneben empfahl Dirscherl dem Berufsstand, sein „Verhältnis zu ´grünen` Politikern“ neu zu formieren, um nicht „platte Feindbilder zu zeichnen“. (AgE)