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Dirscherl wirbt um Verständnis für konventionelle Landwirte

Der kirchliche Agrar-Experte Clemens Dirscherl hat in der Diskussion um das Tierwohl mehr Verständnis für die Situation der konventionellen Landwirte gefordert.

Lesezeit: 2 Minuten

Der kirchliche Agrar-Experte Clemens Dirscherl hat in der Diskussion um das Tierwohl mehr Verständnis für die Situation der konventionellen Landwirte gefordert. Sie sähen sich in einer Zwickmühle zwischen dem Verlangen nach billigem Fleisch und Rufen nach artgerechter Tierhaltung, sagte der Beauftragte für agrarsoziale Fragen der Evangelischen Kirche in Deutschland und Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg dem Evangelischen Pressedienst epd.


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"Die naturentfremdete Gesellschaft hat eine Sehnsucht nach ländlicher Idylle entwickelt und vergisst dabei, dass sie das Schnitzel am liebsten günstig beim Discounter kauft." Das sei die "Agrar-Schizophrenie" des modernen Verbrauchers, sagte der Sozialökonom.


Die Landwirte hätten bis in die 1990er Jahre hinein in Universitäten, Fach- und Berufsschulen gelernt, dass es darauf ankomme, möglichst große Mengen möglichst kostengünstig zu produzieren. Nun sähen sich die konventionellen Bauern zu Unrecht von Medien, Tierschutz- und Umweltorganisationen als Tierquäler und Luftverpester an den Pranger gestellt.


Gleichzeitig müssten die Landwirte aber auch akzeptieren, dass gewisse Veränderungen unausweichlich seien: "Business as usual geht nicht." Dirscherl appellierte an die Politiker, die Landwirte mitzunehmen. Sie müssten die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich Tierschutz finanziell lohne und die Bauern nicht in den Ruin treibe.


Es stelle sich die Frage, "ob da nicht tatsächlich einiges aus dem Ruder gelaufen ist": "Brauchen wir zum Beispiel wirklich Tiere, die 10.000 oder 12.000 Liter Milch geben oder reicht uns nicht eine Kuh mit 8.000 Litern?"

Dirscherl forderte auch die Kirche auf, die konventionellen Bauern nicht im Regen stehenzulassen. "Natürlich ist für uns als Kirche im Sinne der Schöpfungsbewahrung der ökologische Landbau ein Leitbild." Wenn die Kirche dieses Leitbild eins zu eins umsetzen wolle, müssten sich aber zuerst die Gesellschaft, die Handelsströme, die Weltwirtschaft und das gesamte Wertgefüge verändern. "Wir dürfen als Kirche aber nicht unser Leitbild vor uns hertragen und die Mehrheit der konventionellen Landwirte ausschließen", warnt Dirscherl.


Die Landwirtschaft habe sich mit Einverständnis des Verbrauchers prägen lassen von Organisationsprinzipien aus der Industrie. "Dabei haben wir vergessen, dass nicht der Landwirt produziert, sondern die Natur." Der Landwirt stelle die Rahmenbedingungen.


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