Der Geschäftsführer vom AgrarBündnis, Dr. Frieder Thomas, hat sich dagegen ausgesprochen, die Landwirtschaft „der Kraft der sogenannten freien Märkte“ zu überlassen. Stattdessen müssten die Rahmenbedingungen so verändert werden, „dass diejenigen arbeiten und leben können, die sich bäuerlich-multifunktionale Wirtschaftsstile erhalten haben oder aufgreifen wollen“. „Rahmenbedingungen verändern“ reiche dabei von der Politik über Wissenschaft, Wirtschaft, Organisationsformen innerhalb des Berufsstandes bis hin zur Zivilgesellschaft.
Thomas sprach von einer „Herkulesaufgabe“, der sich die Bewegung für eine bäuerliche Landwirtschaft stelle. Als Merkmale einer bäuerlichen Landwirtschaft nannte er unter anderem einen sinnvollen Einsatz vorhandener Ressourcen anstelle von Kapitalakkumulation oder optimaler Kapitalrendite, das Begreifen des Hofes als Arbeits- und Lernort, dessen langfristiger Erhalt anstatt einer Realisierung kurzfristiger Maximalerträge sowie daraus resultierend die Risikostreuung und vielfältiges Wirtschaften.
Der Geschäftsführer räumte ein, dass Bäuerlichkeit nicht zu definieren und eindeutige Grenzziehungen nicht möglich seien. Auf nahezu allen Höfen fänden sich sowohl „Phänomene der Bäuerlichkeit“ als auch einer „rationalisierten Landwirtschaft“ und damit „Ansätze einer industrialisierten Landwirtschaft“.