Das dürfte die Imker auf die Palme bringen: Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat in einer offiziellen Stellungnahme mitgeteilt, dass sie den Pollen der gentechnisch veränderten Maissorte MON 810 von Monsanto für gesundheitlich unbedenklich hält. Deshalb stelle er in Lebensmitteln kein Problem dar bzw. sei ja selbst ein Lebensmittel. verwendet werden. Wie das der Informationsdienst Gentechnik dazu berichtet, fürchten die Gentechnikgegner nun, Brüssel könne die Vermarktung von solchem Honig erlauben.
Vor allem kritisieren die Imker, dass sich die EFSA bei der Bewertung offenbar ausschließlich auf die Angaben des Herstellers Monsanto gestützt hat. Die Behörde soll dies dagegen damit begründen, man habe nur eine begrenzte Datenmenge zur Verfügung gehabt, heißt es.
Genau das bemängeln Kritiker der EFSA aber schon lange. Bereits bei früheren Verfahren habe die Behörde zu wenige eigene Untersuchungen durchgeführt und zu sehr den Angaben der Hersteller vertraut, lautet einer der häufigsten Vorwürfe. Ein anderer besagt, die Mitarbeiter der EFSA hätten oftmals eine verdächtige Nähe zu Firmen der Agrochemie. Oder kurz gesagt: Die EU-Behörde sei sehr GVO-freundlich und auf Seiten der Konzerne.
Der Informationsdienst Gentechnik erinnert abschließend daran, dass der Verkauf von gentechnisch verunreinigtem Honig laut Gerichtsurteil in der EU verboten ist. Allerdings habe die EU-Kommission bereits Änderungen an der Honig-Richtlinie vorgeschlagen, die aus Sicht mancher Imkerorganisationen zu einem Unterlaufen dieses Urteils führen könnten. (ad)