Mit 3,59 Mio. t wurde 2011 in Deutschland die zweithöchste Gemüseernte der Geschichte eingebracht, nur 2009 waren es mehr. Die Einfuhren an Frischgemüse dürften das Rekordniveau des Vorjahres (3,16 Mio. t) nicht ganz erreicht haben, sie sind aber ebenfalls die zweithöchsten der Geschichte, teilt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) mit.
Die Einkaufsmengen der Privathaushalte in Deutschland sind 2011 geringfügig höher ausgefallen (+1 %) als im Vorjahr, die Ausgaben sind aber um knapp 4 % gesunken. Der Zuwachs bei den Einkaufsmengen beruht aber vor allem auf einem Basiseffekt, denn im Vorjahr fielen die Einkaufsmengen ungewöhnlich niedrig aus.
Einbußen aufgrund der EHEC-Krise (ab Mai 2011) verzeichneten vor allem Salate und Gurken (- 4 %). Bei Tomaten ging der Verbrauch ohnehin seit längerem zurück, heißt es weiter. Bei Blattgemüse gab es dagegen 2011 ein Plus von gut 2 %, das aber hauptsächlich auf die fünf Monate vor der EHEC-Krise zurückgeht.
Ab Juni letzten Jahres waren die Einkaufsmengen dann unterdurchschnittlich. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich von Juni bis zum Jahresende ein Minus von 3 %. Dabei ist zu berücksichtigen, das der Markt mit Blattgemüse bereits 2010 äußerst knapp versorgt war.
Drastisch war der Verzehrsrückgang erwartungsgemäß bei Sprossen und Keimlingen. Es gab auch prominente „Kollateralschäden“. So erreichten die bislang fast monoton steigenden Einkaufsmengen an küchenfertigen Mischsalaten bis zum Jahresende nicht wieder das Vorjahresniveau. Die EHEC Folgen lassen sich also schon deutlich isolieren, meint die AMI. (ad)