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Eierwirtschaft warnt vor vorschnellem Verbot des Schnabelkürzens

Nachdem Dänemarks Eierwirtschaft angekündigt hat, freiwillig auf das Schnabelkürzen zu verzichten, sehen einige grüne Agrarminister bei uns diesen Entschluss als Vorbild und fordern das gleiche. Der Geflügelverband stellt aber jetzt klar, dass dieser ausdrücklich nur für Hennen im ausgestalteten Käfig gilt.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem Dänemarks Eierwirtschaft angekündigt hat, freiwillig auf das Schnabelkürzen zu verzichten, sehen einige grüne Agrarminister bei uns diesen Entschluss als Vorbild und fordern das gleiche.

 

Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft stellt aber jetzt klar, dass dieser ausdrücklich nur für Hennen im ausgestalteten Käfig gilt, nicht jedoch für Legehennen in Boden- oder Freilandhaltung. Hier werde die Schnabelbehandlung weiter praktiziert, bestätigte Jørgen Nyberg Larsen, Geschäftsführer der „Danish Egg Association“, gegenüber dem Bundesverband Deutsches Ei (BDE).

 

Nyberg Larsen betonte, dass eine Umsetzung des Verzichts in alternativen Haltungsformen auch in Dänemark noch nicht möglich sei, da weder ausreichendes Wissen noch wirkungsvolle Managementmaßnahmen zum Verhindern von Federpicken und Kannibalismus vorhanden seien.

 

Das sieht auch die deutsche Eierwirtschaft so und warnt vor schwer kalkulierbaren Risiken für das Tierwohl durch einen vorschnellen Ausstieg. „Die deutsche Eierwirtschaft ist ausdrücklich für einen Ausstieg aus der Schnabelbehandlung“, bekräftigt BDE-Vorsitzender Dr. Bernd Diekmann, zugleich Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), „aber bei einem verfrühten Ausstieg ohne fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse über auslösende Faktoren und eine mögliche Kontrolle der Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus wird lediglich ein Tierschutzproblem durch ein anderes ersetzt.“


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„Vorgehen von Agrarminister Meyer ist unlauter und unseriös“


In diesem Zusammenhang kritisiert Diekmann auch das Vorgehen von Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer, der im Zusammenhang mit dem geplanten Ausstieg aus der Schnabelbehandlung die Vorbildfunktion der österreichischen Legehennenhalter betont, dabei jedoch bewusst wesentliche Details unberücksichtigt lässt.

 

Zwar verzichte Österreich auf die Schnabelbehandlung auch in der Bodenhaltung – nehme dafür aber Ställe ganz ohne Tageslicht in Kauf, da die Lichtintensität als einer der entscheidenden Einflussfaktoren für das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus gilt, so Diekmann. Während also in österreichischen Ställen die Fenster verdunkelt werden, sei in Deutschland ein Mindestmaß an Licht gesetzlich vorgeschrieben, so dass deutsche Legehennenhalter bei einer vergleichbaren Verdunkelung mit Strafen und Sanktionen zu rechnen hätten.

 

Das Pikante: Der grüne Minister hat sich die Ställe in Österreich vor einigen Wochen selbst angesehen. „Wider besseres Wissen hat Meyer in der öffentlichen Darstellung verschwiegen, dass Lichtintensität und Verdunkelung von zentraler Bedeutung sind“, kritisiert Diekmann. „Eine solche Darstellung ist unlauter, unseriös und nährt den Verdacht, dass Meyer an tatsächlichen Lösungen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft nicht interessiert ist.“

 

Der richtige Weg aus Sicht der deutschen Eierwirtschaft ist vielmehr, mit intensiver Unterstützung durch die Wissenschaft fundierte Grundlagen für den mittelfristigen Ausstieg aus der Schnabelbehandlung zu schaffen, heißt es von Seiten des Verbandes. Aus diesem Grund habe die Wirtschaft eine direkte finanzielle Unterstützung eines entsprechenden Forschungsverbundes zur Erforschung von Managementmaßnahmen zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus zugesagt. (ad)

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