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20 % Ökolandbau bis 2020? Wissenschaftlerin hat große Zweifel

Für sehr ambitioniert hält die Direktorin des Thünen-Instituts (TI) für Betriebswirtschaft, Prof. Hiltrud Nieberg, das in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung festgelegte Ziel, den Anteil des Ökolandbaus auf 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland auszudehnen.

Lesezeit: 3 Minuten

Für sehr ambitioniert hält die Direktorin des Thünen-Instituts (TI) für Betriebswirtschaft, Prof. Hiltrud Nieberg, das in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung festgelegte Ziel, den Anteil des Ökolandbaus auf 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland auszudehnen.


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Diese Zielsetzung sei eine „große Herausforderung“, sagte die Wissenschaftlerin auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) vergangene Woche in Berlin. Allerdings zeigten Beispiele innerhalb der Europäischen Union, dass dies machbar sei.


Nieberg wies darauf hin, dass der Ökolandbau in Schweden, Österreich und Estland die 15-%-Marke überschritten habe, mit weiterer Tendenz nach oben. Der Agrarökonomin zufolge braucht es für eine deutliche Ausweitung des Ökolandbaus in Deutschland „erhebliche Anstrengungen auf vielen Ebenen“, und zwar über die Zuständigkeit des Landwirtschaftsressorts hinaus.


Die von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt initiierte „Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau“ ziele auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Ökolandbau ab. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung für eine Steigerung der heimischen Erzeugung, so die Institutsleiterin.


Nach ihren Angaben erreichte die ökologisch bewirtschaftete Fläche 2014 einen Anteil von bundesweit 6,5 % an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Dieser Anteil nehme seit den neunziger Jahren kontinuierlich zu, wenngleich zuletzt in kleinen Schritten, stellte Nieberg fest. Dies gelte trotz einer Rückumstellung von rund 3 % der Ökobetriebe pro Jahr, die seit einigen Jahren zu verzeichnen sei.


Gesetzlich verankertes Erhaltungsgebot


Der Deutsche Bauernverband (DBV) bekräftigte auf der Konferenz seine Forderung nach wirksamen Maßnahmen gegen den anhaltenden Flächenverbrauch. „Wir können es uns einfach nicht länger leisten, Stadtentwicklung auf der ‚grünen Wiese‘ zu betreiben, wenn gleichzeitig die Bevölkerung schrumpft und die Ortskerne zu veröden drohen“, sagte der DBV-Umweltbeauftragte Eberhard Hartelt in einem Forum zum Internationalen Jahr des Bodens.


Hartelt warf der Politik vor, sie gehe nicht entschieden genug gegen den Flächenfraß vor und forderte erneut ein gesetzlich verankertes Erhaltungsgebot für landwirtschaftlich genutzte Flächen. Im Baugesetzbuch müsse die Innenentwicklung Priorität bekommen. Beim Naturschutzausgleich sei die Entsiegelung über einen bundesweiten Entsiegelungsfonds voranzubringen.


Der DBV-Umweltbeauftragte betonte die Notwendigkeit, die land- und forstwirtschaftlichen Flächen vor dem dauerhaften Verlust durch Überbauung zu schützen. Zudem seien die Landwirte auf weitere technische Fortschritte in der bodenschonenden Bearbeitung der Flächen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum praktischen Bodenschutz angewiesen.


Ferner müssten die unterschiedlichen Flächennutzungsansprüche stärker unter dem Blickwinkel einer begrenzten Ressource Fläche gesehen werden. Gleichzeitig dürften die Landwirte nicht mit den Zielkonflikten allein gelassen werden. Schließlich gehe es darum, die Bedeutung produktiver Böden und die Notwendigkeit der Reduzierung des Flächenverbrauchs mehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.

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