Die Berliner Tageszeitung taz berichtet heute, dass die meisten Elterntiere von Öko-Küken für die Eierproduktion keinen Auslauf im Grünen erhalten. Dies verstoße aber gegen die EU-Bio-Verordnung.
Laut der Zeitung erklärte Friedrich Behrens, Gesellschafter der Bio-Brüterei GmbH, seine rund 25.000 Hühner, die die Eier für Deutschlands größten Lieferanten von Öko-Legehennen-Küken produzieren, dürften aus hygienischen Gründen nicht in den Grünauslauf. Die taz verweist dagegen auf die EU-Bio-Verordnung, wonach
Geflügel während mindestens eines Drittels seiner Lebensdauer Zugang zu Freigelände haben muss. Dieses müsse überwiegend aus einer Vegetationsdecke bestehen, heißt es in der Verordnung.
Die Bio-Brüterei bezieht die Eier von Elterntieren in Ställen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie werden in Niedersachsen ausgebrütet. Die Bio-Brüterei GmbH gilt als die erste große Legehennen-Brüterei mit Öko-Siegel.
Kritiker wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft befürchten eine Quasi-Monopolstellung der Brüterei und eine weitere "Stärkung von Agrarindustrie- bzw. Konzern-Bio'" auf Kosten kleinerer, bäuerlicher Betriebe, so die taz.