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Energieboom an den Bauern vorbei

In Ostdeutschland kommen die neuen Energien zügig voran. Die großen Flächen \- vor allem in Ostdeutschland - locken aber viele außerlandwirtschaftliche Investoren an, die oft ganze Betriebe kaufen, stellt top agrar in seiner aktuellen Ausgabe fest.

Lesezeit: 3 Minuten

In Ostdeutschland kommen die neuen Energien zügig voran. Die großen Flächen \- vor allem in Ostdeutschland - locken aber viele außerlandwirtschaftliche Investoren an, die oft ganze Betriebe kaufen, stellt top agrar in seiner aktuellen Ausgabe fest. Beispiel Brandenburg: Das Land hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 45 % der Energie aus Windkraftanlagen zu holen. Das würde eine Verdopplung der heutigen Leistung bedeuten. Sehr lockere Höhenbegrenzungen hat Brandenburg schon, so dass Anlagen über 100 m möglich sind. Allerdings profitieren die Landwirte laut Dietrich von Tengg-Kobligk vom Bundesverband Windenergie kaum. Betreiber seien häufig Investoren. Und da der Anteil der Eigentumsflächen in Ostdeutschland geringer ist, könnten die Landwirte auch über Pachteinnahmen weniger Nutzen aus den Windrädern ziehen als im Westen. Gleichzeitig sind die Investitionskosten für neue Anlage so gestiegen, dass Landwirte nicht mehr mitkommen. "Wegen der vergleichsweise dünnen Eigenkapitaldecke können landwirtschaftliche Betriebe häufig kaum in betriebsfremde Bereiche investieren", erklärt Tengg-Kobligk. Bei Biogas zeigt sich das gleiche Bild. Auch hier investieren landwirtschaftsfremde Investoren, vor allem Firmen aus Westdeutschland. Diese gehen nun auch immer mehr dazu über, auch die Rohstoffbeschaffung in die eigene Hand zu nehmen. Somit konkurrieren sie mit den Landwirten um Flächen. Vielen Firmen kommt auch entgegen, dass die Flächen im Osten günstig sind und es keine Konkurrenz zur Viehhaltung gibt. "In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind die Strukturen wie geschaffen für die industrielle Energieerzeugung", sagt Georg Stieler, Vorstandsassistent der Nawaro Bioenergie AG. Zwar sorgen die Bodenverhältnisse und wenig Niederschläge in diesen Ländern für geringe Maiserträge von unter 40 dt/ha. Aber wegen der vorhandenen Flächen stört das die Firmen kaum. Die landwirtschaftlichen Betriebe kämpfen unterdessen mit ganz anderen Problemen: Die ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften haben in neue Technik und Ställe investiert und leiden nun unter den niedrigen Erlösen. Ihnen fehlt meist das Kapital. Zudem fehlen häufig die Nachfolger, so dass eher Fläche zum Verkauf angeboten wird. So entstehen zunehmend ganze Biogasparks, die Anleger für ihre Risikostreuung nutzen. Keine Chancen haben die Investoren übrigens in Sachsen und Thüringen. Wegen der kleinräumigen Struktur sind diese Länder nicht so interessant für die Firmen. Die Thüringische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) rät allen Landwirten, besser eine eigene Anlage zu betreiben, als in Verträge einzuwilligen. So seien viele Projektentwickler abgeblitzt, erklärt Dr. Gerd Reinhold von der LfL.


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Auszug aus der Rubrik "Neue Energie", top agrar-Ausgabe 12/2009 Kompletter Beitrag ab S. 94.

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