Die Energiewende kommt in der Praxis an: Im westfälischen Raesfeld wird das bundesweit erste Hochspannungs-Erdkabel verlegt. Die betroffenen Bauern haben hart verhandelt und neue Regelungen zur Entschädigung durchgesetzt.
Was im nordrhein-westfälischen Kreis Borken im Frühjahr 2014 passiert, ist schlicht absolutes Neuland. Das erste Erdkabel für 380 kV-Wechselstrom kommt in die Erde. Ein Pilotprojekt, das es in sich hat:
- Die 3,4 km lange Erdkabel-Trasse benötigt 41,5 m Arbeitsstreifen.
- Für 380 kV sind 12 armdicke Kabel nötig. Sie liegen in zwei Kabelgräben, jeweils 5 bis 6 m breit, rund 2 m tief, mit Spezialmaterial unterfüttert. Die Gräben mit Baustraße in der Mitte sind zusammen 22,60 m breit.
- Die Kabel erwärmen sich an der Oberfläche auf bis zu 70 Grad.
- Veränderungen des Wasserhaushalts, weil die Trassenunterlage die Kapillarkräfte unterbricht.
- Die Erwärmung der Erdkabel im Trassenstreifen.
- Dazu kommt die Sorge, dass schnell weitere Kabel hinzukommen, wenn erstmal eines verlegt ist.