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Thema des Monats: Es geht wohl nicht ohne

Milchpreis-Absturz und Quoten-Ende: Als ob die Milcherzeuger gerade nicht genügend Aufgaben zu stemmen hätten, kommt jetzt noch eine hinzu: neue Nachhaltigkeits-Kriterien erfüllen. Der Druck dazu kommt vom Handel. Große Konzerne wie Nestlé, Ferrero oder Unilever wollen nur noch nachhaltig produzierte Produkte.

Lesezeit: 3 Minuten

Milchpreis-Absturz und Quoten-Ende: Als ob die Milcherzeuger gerade nicht genügend Aufgaben zu stemmen hätten, kommt jetzt noch eine hinzu: neue Nachhaltigkeits-Kriterien erfüllen.

 

Der Druck dazu kommt vom Handel. Große Konzerne wie Nestlé, Ferrero oder Unilever wollen nur noch nachhaltig produzierte Produkte in den Regalen. Und der Verbraucher definiert Nachhaltigkeit vor allem über die Haltung, Fütterung und Tiergesundheit auf den Milchviehbetrieben.

 

Molkereien wie Arla, FrieslandCampina oder das Deutsche Milchkontor haben das erkannt und eigene Nachhaltigkeits-Konzepte entwickelt. In den Niederlanden gibt es sogar landesweit einheitliche Kriterien.

 

Deutschland will jetzt nachziehen. Die Basis bietet eine Status-Erhebung zur nachhaltigen Milchproduktion aus Niedersachsen. Daraus soll ein Nachhaltigkeits-Check entstehen. Noch in diesem Jahr wollen Bauern- und Milchindustrie- Verband die genauen Fragen diskutieren. Im ersten Halbjahr 2015 soll die Checkliste dann ein Zusatz-Modul des QM-Audits werden. Die Teilnahme soll freiwillig sein. Vieles ist noch off en, als Ergebnis steht aber ein Vergleich mit anderen Betrieben und/oder eine Bewertung zur Debatte.

 

Was ist davon zu halten? Positiv ist:

 

• Die Branche nimmt die Geschicke selbst in die Hand. So kann der Handel den Molkereien und Bauern nichts überstülpen.

 

• Ein bundesweites Konzept verhindert einen Flickenteppich von einzelnen Molkerei-Konzepten. Das ist wichtig, weil die Molkereien 20 % der Milch untereinander handeln. Und mit gleichen Kriterien sind Molkerei-Wechsel für Landwirte einfacher.

 

• Ein Vergleich mit Berufskollegen öffnet die Augen für betriebliche Optimierungen, z. B. beim Energie-Verbrauch.

 

• Die Branche hat starke Argumente, um Kritikern in Diskussionen Paroli zu bieten. Damit die Chancen allerdings nicht zum Nachteil umschlagen, gilt:

 

• Auch wenn Deutschland spät dran ist, darf die Branche jetzt nicht in Aktionismus verfallen. Wichtig ist, alle Milcherzeuger mitzunehmen. Gerade in Bayern ist der Widerstand noch groß, vor allem wegen der vielen Anbindestall-Betriebe.

 

• Die Nachhaltigkeits-Kriterien müssen glaubwürdig gegenüber den Verbrauchern sein. Sie dürfen aber keinesfalls so scharf sein, dass sie ein Wettbewerbsnachteil sind. Das machen andere Länder auch nicht und sind viel laxer. „Wir finden auf jedem Betrieb etwas, das wir als nachhaltig verkaufen können“, sagte sinngemäß eine USA-Delegation im Gespräch mit top agrar.

 

• Noch ist die Teilnahme freiwillig. Über kurz oder lang dürften die Nachhaltigkeits- Kriterien aber Standard werden. Dann dürfen auf keinen Fall neue Daumenschrauben oder gar Sanktionen entstehen!

 

• Die Molkereien müssen höhere Erlöse beim Handel durchsetzen. Bisher wiegeln sie ab. Nachhaltigkeit sei nur die „Lizenz zum Produzieren“ und sichere den Absatz. Damit machen sie es sich zu einfach. Denn: Nachhaltigkeit bedeutet auch ökonomische Nachhaltigkeit. Milchbauern müssen genügend Einkommen erzielen. Das gilt besonders in Zeiten wie diesen.


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