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Es kann viel mehr Biomasse angebaut werden als gedacht

Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim prognostiziert langfristig deutlich höhere Biomassepotenziale als bislang angenommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim prognostiziert langfristig deutlich höhere Biomassepotenziale als bislang angenommen. Die Hohenheimer Wissenschaftler gehen in ihren jetzt vorgestellten Zwischenergebnissen davon aus, dass unter Berücksichtigung der zukünftigen Konsumgewohnheiten und der Bevölkerungsentwicklung der Flächenbedarf für die Nahrungsmittelproduktion in Deutschland und Europa langfristig zurückgehen wird, selbst wenn die Nahrungsmittelexporte als Beitrag zur Sicherung der Welternährung gesteigert werden. Das schaffe Perspektiven für die Biomassenutzung sowohl für energetische als auch stoffliche Verwendungen, ohne dafür schützenswerte Naturflächen zu beeinträchtigen, zitiert die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

 

So könne der Anbau nachwachsender Rohstoffe in Deutschland schon heute knapp verdoppelt werden, ohne das Ziel einer ausreichenden Nahrungsversorgung aus den Augen zu verlieren. Die Wissenschaftler kommen in der Studie zu der Einschätzung, dass langfristig (2050) bei der Fortschreibung gegenwärtiger Entwicklungstrends in Deutschland sogar bis zu 7,5 Mio. ha für den Non-food-Anbau zur Verfügung stehen könnten, selbst wenn zusätzlich 2,4 Mio. ha für Nahrungsmittelexporte zur Sicherung der Welternährung verwendet würden. Gestützt auf die Modellrechnungen in den realitätsnahen Szenarien könnten auch global die Biomassenutzungsflächen in 2050 auf rd. 200 bis 300 Mio. ha ansteigen und gleichzeitig die zur Ernährungssicherung notwendige Flächengrundlage aufrecht erhalten werden.

 

Nachhaltige Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen, aber auch die In-Kulturnahme von Brachflächen seien dabei der Schlüssel, um die Konkurrenz der Ansprüche an die landwirtschaftlichen Nutzflächen langfristig in vertretbaren Grenzen zu halten. Während die Fachleute für Europa, Nord- und Südamerika große Potenziale sehen, erwarten sie in Teilen Afrikas, Asiens und in Mittelamerika einen langfristigen Importbedarf für Nahrungsmittel und kaum Möglichkeiten für den Energiepflanzenanbau.

 

Voraussetzungen für eine „Hebung“ der Potenziale seien nun verlässliche politische Rahmenbedingungen für Investitionen in die unterschiedlichen Biomassenutzungs-Linien, die bei nachhaltiger Herstellung eine höhere Effizienz, wirtschaftliche Vorteile und eine bessere Ausschöpfung der Produktionspotenziale auf den verfügbaren Flächen sicherstellen, heißt es weiter.

 

Die deutsche Studie steht damit im Widerspruch zur IFPRI-Studie, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben und für deren politische Entscheidungen maßgeblich herangezogen wurde. Die Hohenheimer Wissenschaftlern sind der Ansicht, dass ein Verzicht auf die Bioenergieproduktion - in Deutschland und der EU - oder eine Herabsetzung der Ziele kein Weg aus dem Dilemma wäre. (ad)

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