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EuroTier: Trends bei Entmistungssystemen in der Rinderhaltung

Eingestreute Haltungsverfahren werden häufig in der Kälber- und Jungviehhaltung eingesetzt, nur vereinzelt bei Bullen und Kühen. Um den Einstreubedarf zu begrenzen, werden Zwei-Flächenbuchten mit eingestreutem Liegebereich und mit planbefestigtem oder perforiertem Bereich am Fressgitter bzw. Tretmistverfahren bevorzugt

Lesezeit: 5 Minuten

Eingestreute Haltungsverfahren werden häufig in der Kälber- und Jungviehhaltung eingesetzt, nur vereinzelt bei Bullenmast und Milchvieh. Um den Einstreubedarf zu begrenzen, werden Zwei-Flächenbuchten mit eingestreutem Liegebereich und mit planbefestigtem oder perforiertem Bereich am Fressgitter bzw. Tretmistverfahren bevorzugt.


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Für das Entmisten dominieren mobile Lösungen, also Schlepper oder Radlader mit einer entsprechenden Mistschaufel/-gabel. Die gesetzlichen Ansprüche an einen festen Mistlagerplatz erlangen immer größere Bedeutung, die (Zwischen)-Lagerung in einer Feldrandmiete wird zunehmend erschwert. Die neue Düngeverordnung und die neue Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen werfen ihre Schatten voraus, berichtet Dr. Horst Cielejewski vom Versuchszentrum Haus Düsse.

 

Als Einstreumaterial wird überwiegend Getreidestroh eingesetzt, wegen Knappheit und zeitweise hoher Kosten werden aber auch immer wieder Alternativen versucht, bislang ohne nachhaltigen Erfolg. Für Milchvieh werden vereinzelt Ställe betrieben mit frischen oder kompostierten Hackschnitzeln, was von den Tieren gut angenommen wird, wobei aber Hygiene- und Emissionsprobleme noch intensiv geklärt werden müssen.


Für das Einstreuen dominieren laut Cielejewski schleppergetriebene Geräte, entweder als Spezialgeräte nur für das Einstreuen oder als Nebennutzung für Futtermischwagen. Für die Problembereiche Staubentwicklung und mitfliegende Fremdkörper gibt es noch viel Entwicklungspotenzial. Schienengeführte Einstreusysteme verlieren an Bedeutung, werden meistens als Variante einer schienengebundenen automatischen Fütterung angeboten.

 

In der Milchviehhaltung dominieren Flüssigmistsysteme, entweder mit Spaltenboden und Unterstalllagerung oder als planbefestigte Variante mit Schieber und Außenlager. Die Schieber werden in kürzeren Intervallen eingesetzt, um die Sauberkeit zu erhöhen und weil dann eine flachere Bauform ausreicht, den Mistanfall zu bewältigen, aber die Kühe weniger Mühe haben, darüber zu steigen. Auch auf Spaltenboden wird häufiger abgeschoben mit automatischen stationären Schiebersystemen oder mit autonomen Mistrobotern.


Bei der Unterstalllagerung hat sich das Slalomsystem durchgesetzt. Zunehmend werden elektrisch angetriebene Mixer eingesetzt, die im Vergleich zu schleppergetriebenen Mixern zwar häufiger rühren müssen, aber kostengünstiger zu betreiben sind und quasi immer ausbringbereite Gülle zur Verfügung stellen, ohne einen Schlepper zu binden.

 

Es werden Spalten angeboten, die zu einer Emissionsminderung beitragen,

  • indem die Spaltenoberfläche Querschlitze mit Gefälle zu den normalen Spalten aufweist, so dass Harn schneller abfließen kann, oder
  • die Klappen in den Spalten haben, um den Luftaustausch mit dem Güllelagerraum zu unterbinden und so auch das Aufsteigen von Geruch und Ammoniak vermindern. Die Minderungseffekte sich allerdings für Genehmigungsverfahren in Deutschland nicht immer ausreichend belegt und finden daher kaum Eingang in entsprechende gutachterliche Bewertungen.


Ausbringtechnik


Die alte, noch gültige Düngeverordnung hat vorgesehen, dass ab dem 31.12.2015 die letzte Übergangsfrist zum Einsatz von ganz einfacher Ausbringtechnik für Flüssig- und Festmist abgelaufen ist und nun nicht mehr eingesetzt werden darf. Die neue zukünftige Düngeverordnung steigert (vermutlich) die Ansprüche an die Ausbringtechnik weiter, in dem demnächst in der Regel nur noch bodennahe, streifenförmige Ausbringung zulässig ist, also Schleppschlauch, Schleppschuh und Schlitztechnik, so Dr. Cielejewski weiter.


Die technischen Lösungen dafür sind seit Jahren vorhanden, sie werden dann aber zunehmend in die praktische Anwendung kommen. Einzelne Bundesländer unterstützen die Einführung durch Fördermaßnahmen für unterschiedlich technische Lösungen oder durch verschiedene Fördermöglichkeiten. Eine Nachfrage kann sich also lohnen.

 

Die neue Düngeverordnung formuliert auch Mindestansprüche an die Längs- und Querverteilung, die neu in den Verkehr gebrachte Produkte einhalten müssen und daher von den Herstellern zugesichert werden müssen. Durch DLG-Prüfungen können die Kriterien auch von einer neutralen Institution abgesichert werden.


Für die Düngeplanung und Dokumentation erlangt die möglichst exakte Erfassung von Ausbringmengen und Inhaltstoffen eine immer größere Bedeutung. Die Elektronik kann dabei eine große Hilfe sein, und immer mehr Anbieter haben entsprechende Lösungen bis hin zur Nährstoffanalyse in Echtzeit, zum Beispiel durch NIRS, im Angebot. Auch wenn die staatliche Anerkennung noch nicht erreicht ist, sind die Ergebnisse für eine exakte Düngung schon heute besser als die Nutzung von Durchschnittswerten oder Faustzahlen.


Separation


Ein immer größer werdendes Problem ist der Nährstoffausgleich zwischen Regionen mit Nährstoffüberschuss und Nährstoffbedarf. Nur wenige Mistarten enthalten so viele Nährstoffe (zum Beispiel Hühnertrockenkot), dass sich der Transport über größere Entfernungen lohnt. Für viele andere Mistarten wird versucht, die Nährstoffkonzentrationen zu erhöhen durch Sedimentation, durch Entwässerung oder andere Aufbereitungsverfahren. Gängig sind Separationstechniken, die auf eine Abtrennung der festen Bestandteile und der daran gebundenen Nährstoffe, vor allem Phosphat, abzielen. Diese feste Phase wird dann exportiert.


Die Ausbringtechnik für diese kompostartigen Materialien hat aber nicht die Verteilqualität, die inzwischen in der Flüssigmistausbringung erreicht werden kann. Und der große Anteil der flüssigen Phase verbleibt mit seinen Nährstoffen in der Region. Es bleibt vorerst ein Rechenexempel für den jeweiligen Einzelfall, welche Lösung vom Transport der Rohgülle bis hin zu einem Separationsverfahren für die Beteiligten die kostengünstigste Lösung darstellt.

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