Die europäischen Honigbienen sind zuletzt so gesund durch den Winter gekommen wie lange nicht. Das geht aus Feldbeobachtungen von rund 400 000 Bienenvölkern aus 21 Ländern in Europa und dem Mittelmeerraum hervor.
Wie das internationale Netzwerk COLOSS Anfang August berichtet hatte, lagen die durchschnittlichen Überwinterungsverluste im zurückliegenden Winter auf einem langjährigen Tiefstwert von 9 %, wobei Verluste von unter 10 % als normal gelten.
Für den bei Bayer CropScience für die Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln Verantwortlichen, Dr. Christian Maus, ist das positive Ergebnis der aktuellen Überwinterungsdaten der Bienen ein deutliches Zeichen dafür, dass der Einfluss von Neonikotinoiden auf die Bienengesundheit deutlich überschätzt wird. Die aktuelle Untersuchung habe schließlich zu einem Zeitpunkt stattgefunden, zu dem die Neonikotinoide in Europa noch breit eingesetzt worden seien. Die COLOSS-Studie sei damit ein weiterer Hinweis darauf, dass diese für Landwirte wichtigen Mittel zur Schädlingsbekämpfung unter realistischen Feldbedingungen keinen Einfluss auf das Überleben von Honigbienenvölkern während ihrer Überwinterung hätten, resümierte Maus.
Die Leiterin des Bayer Bee Care Centers, Annette Schürmann, betonte, eine schlechte Bienengesundheit und Völkerverluste hingen nicht von einzelnen Faktoren ab. Bienen seien mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, und zwar mit Schädlingen und Krankheitserregern, dem Rückgang von Nahrungsquellen in der Landschaft sowie schlechten landwirtschaftlichen und imkerlichen Praktiken.