Das Europaparlament hält auch für die Zeit nach 2020 an drei verbindlichen Klimaschutzzielen fest. In einer Entschließung fordert das Hohe Haus bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts 40 % weniger Treibhausgase und 40 % mehr Energieeffizienz als 1990 sowie einen Anteil von 30 % erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch.
Die Abgeordneten kritisieren damit die Pläne der Europäischen Kommission. Die Behörde empfahl im Januar zwar auch eine Senkung des Treibhausgasausstoßes um 40 % bis 2030, begrenzte jedoch die Vorgabe für den Anteil erneuerbarer Energien auf 27 % und ließ ein Effizienzziel ganz außen vor.
Nach Ansicht des Plenums sind die Vorschläge der Kommission „auf einer Reihe von Ebenen kurzsichtig und unambitioniert“, und dies vor allem, weil nationale Ziele für erneuerbare Energie und neue Anreize für mehr Energieeffizienz fehlten.
Auf Biokraftstoffe der ersten Generation gehen die Abgeordneten nicht ausdrücklich ein. Sie sprechen sich aber für eine Förderung von Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation aus und verlangen einen speziellen Rahmen für das Verkehrswesen. Ferner betonen sie die Bedeutung der vollständigen Erfassung der CO2-Emissionen gemäß der Kraftstoffqualitätsrichtlinie und bedauern in diesem Zusammenhang, dass die Kommission nicht bereit sei, die Fortsetzung dieser Richtlinie über 2020 hinaus zu gewährleisten.
Darüber hinaus bekräftigen die Parlamentarier ihre grundsätzliche Bereitschaft, den Agrarsektor stärker in den Klimaschutz einzubinden als bisher: Die Zielvorgaben für Branchen wie die Landwirtschaft, die nicht unter das Emissionshandelssystem fallen, seien im Vergleich zu den betroffenen Wirtschaftszweigen eher bescheiden. Für diese Sektoren sollen bestimmte Fortschrittsindikatoren festgelegt werden.