Die Diskussion um die Agrarreform dürfte sich nach der Sommerpause für einige Monate auf das Europaparlament konzentrieren. Der Landwirtschaftsausschuss will nämlich bis zum November eine gemeinsame, wenn auch noch inoffizielle Position zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission finden. Eine verbindliche Abstimmung soll erst stattfinden, wenn sich die EU-Staats- und Regierungschefs auf einen Haushaltsrahmen 2014 bis 2020 geeinigt haben.
Auf die Abgeordneten kommt ein gehöriger Batzen Arbeit zu, denn bis Mitte Juli wurden zu den vier zentralen Berichtsentwürfen mehr als 6 600 Änderungsanträge eingereicht - über 2 200 zu der Vorlage des Sozialisten Manuel Luis Capoulas Santos über Direktzahlungen und Greening, gut 2 000 zu seinem Entwurf über den ländlichen Raum, ferner mehr als 1 800 Verbesserungsvorschläge zu den Ideen des Christdemokraten Michel Dantin zu den Marktmaßnahmen sowie rund 600 Änderungswünsche zum Entwurf des Christdemokraten Giovanni La Via zur Finanzierung und Kontrolle. Alle diese potentiellen Abänderungen werden ab Ende August formell und informell diskutiert. Bis zum Jahresende sind für den Landwirtschaftsausschuss insgesamt noch zehn Sitzungstage vorgesehen. (AgE)
vgl.:
Übergangslösung für Direktbeihilfen 2013 gefunden (9.7.2012)
Geteiltes Echo zu Berichtsentwürfen des Europaparlaments (22.6.2012)
„Agrarrat kommt uns in Vielem näher als Capoulas Santos“ (22.6.2012)
EU-Parlament legt Berichtsentwurf zur Agrarreform vor (19.6.2012)
Kein Greening auf kleinen Betrieben? (8.6.2012)