Die Agrarexperten im Europaparlament nehmen die EU und ihre Mitgliedstaaten in die Pflicht, mehr für Kleinbetriebe in der Landwirtschaft zu tun. In einem Entschließungsentwurf, der vergangene Woche den Landwirtschaftsausschuss passierte, pochen die Abgeordneten unter anderem darauf, auch andere Fördertöpfe als die Agrarpolitik zur Unterstützung der Bauern heranzuziehen, beispielsweise die EU-Strukturfonds.
Nicht nur landwirtschaftliche Aktivitäten sollten bezuschusst werden, sondern auch alternative Einkommensmöglichkeiten sowie der Zugang zu Infrastruktur und Dienstleistungen im ländlichen Raum - vom schnellen Internet bis hin zur Kinderbetreuung. Nur mit einer tragfähigen Zukunftsperspektive könne man der Entvölkerung der ländlichen Regionen entgegenwirken. Die Mitgliedstaaten sollten von den vorhandenen Möglichkeiten den besten Gebrauch machen. Auch Finanzinstrumente wie Mikrokredite, Zinszuschüsse oder Leasingmöglichkeiten sollten vermehrt eingesetzt werden - unter stärkerer Beteiligung der regionalen und lokalen Verwaltung.
Ferner will der Ausschuss den Mitgliedstaaten mehr Möglichkeiten für staatliche Beihilfen einräumen, nämlich immer dann, wenn sich für Kleinbetriebe Schwierigkeiten auftun, EU-Fördermittel abzurufen. Außerdem appellieren die Parlamentarier für mehr Unterstützung der Direktvermarktung und von Wochenmärkten. Um Kleinbetrieben beim Umgang mit Behörden und Verwaltungslasten zu helfen, sollen kostenlose Beratungsangebote eingeführt werden.
Speziell mit Blick auf die Bewilligung der Direktzahlungen fordert der Ausschuss die Einführung von Anträgen, die über mehrere Jahre gültig sind, und nur bei Änderungen neu ausgefüllt werden müssten. Der Entwurf dürfte voraussichtlich im Februar 2014 im Plenum diskutiert werden.