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Experten erwarten neue Nahrungskrise

Die Dürre in den USA verschärft sich weiter. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wird die Mais- und Sojaernte in diesem Jahr um bis zu 17 % niedriger ausfallen. Dadurch bedingt steigen die Preise weiter an, seit Juni ist Soja etwa 30 % teurer geworden, Mais legte sogar um 50 % zu. Und auch in Indien leiden die Bauern unter einer Dürre.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Dürre in den USA verschärft sich weiter. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wird die Mais- und Sojaernte in diesem Jahr um bis zu 17 % niedriger ausfallen. Dadurch bedingt steigen die Preise weiter an, seit Juni ist Soja etwa 30 % teurer geworden, Mais legte sogar um 50 % zu. Und auch in Indien leiden die Bauern unter einer Dürre. Der Monsun hatte 20 % weniger Wasser gebracht, weshalb es jetzt zu erheblichen Ernteausfällen kommt, berichtet der Spiegel.


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Aus Sorge vor einer neuen Nahrungsmittelkrise erwägen die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) daher laut Frankreichs Agrarminister Stéphane Le Foll, erstmals ihr neues Krisenforum einzuberufen. Die spezielle Arbeitsgruppe war nach den Ausschreitungen bei den Krisen 2008 und 2010 geschaffen worden.


DasRapid Response Forum“ arbeitet dabei mit einer gemeinsamen Datengrundlage, dem Agrarmarkt-Informationssystem (AMIS). Anschließend können die Mitglieder Empfehlungen an die nationalen Regierungen aussprechen, wie z.B den Abbau von Exporthindernissen. Wie der Spiegel weiter schreibt, kann die Gruppe allerdings fühestens im September ihre Arbeit aufnehmen. Viel zu spät bemängeln Kritiker. Eine Krise auf den Lebensmittelmärkten stehe bereits kurz bevor.


"Die G20 müssen jetzt reagieren", fordert auch Marita Wiggerthale von der Hilfsorganisation Oxfam. "Im September könnte es bereits zu spät sein." Laut Weltbank hat die Nahrungskrise 2008 rund 100 Mio. Menschen in den Hunger getrieben, 2010 waren es 44 Mio.. Ähnliche Dimensionen erwartet Wiggerthale auch dieses Mal - wenn die Regierungen nicht schnell etwas unternehmen.


Vor allem in Ostafrika könnte sich die bereits jetzt dramatische Ernährungslage weiter verschärfen. Speziell Mais bildet in Ländern wie Kenia, Somalia und Uganda ein Grundnahrungsmittel für Millionen Afrikaner. Oxfam plädiert deshalb wie die FAO für eine Drosselung der Biospritproduktion in den USA. 40 % der amerikanischen Maisernte werden für die Herstellung von Treibstoff verwendet.


Müller: Wert derLebensmittel wieder klar machen


„Die Dürre in den USA ist ein Beispiel dafür, dass die Bauern weltweit mit witterungsbedingten Ernteausfällen leben müssen. Diese Wetterextreme führen uns vor Augen, von welchen unberechenbaren Faktoren die Landwirtschaft und damit unsere Nahrungsmittelversorgung abhängt“, sagte der Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes, Hans Müller, dazu.

 

Umso notwendiger sei es, dass die Gesellschaft die Kostbarkeit unserer Lebensmittel wertschätzt. „Es ist dramatisch, wenn jährlich viele Millionen Tonnen an Lebensmitteln auf dem Müll landen“, so Müller. Und auch der Umgang mit wertvollen landwirtschaftlichen Nutzflächen gewinne vor dem Hintergrund der aktuellen Ernteausfälle an Bedeutung. „Grund und Boden ist nicht vermehrbar. Acker- und Grünland werden als Folge der weltweit steigenden Nachfrage nach Nahrung zum Schlüsselfaktor für die Lebensmittelerzeugung“, erklärte der Generalsekretär.


Müller sprach sich schließlich noch dafür aus, den Spekulationsblasen auf Agrarmärkten einen Riegel vorzuschieben. Er begrüßte die Ankündigungen mehrerer Banken, aus dem hochspekulativen Geschäft mit Geldanlagen im Agrarbereich auszusteigen. (ad)


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