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Exportgipfel erregt Aufmerksamkeit

Am heutigen Spätnachmittag trifft sich die Agrar- und Lebensmittelbranche zum Exportgipfel im Bundeslandwirtschaftsministerium. Das Agrarministerium erhofft sich davon eine Verbesserung der Lage auf den Agrarmärkten. Die zum alternativen Agrarbündnis zählenden Organisationen beäugen die Gespräche mit großer Skepsis.

Lesezeit: 3 Minuten

Am heutigen Spätnachmittag trifft sich die Agrar- und Lebensmittelbranche zum Exportgipfel im Bundeslandwirtschaftsministerium. Das Agrarministerium erhofft sich davon eine Verbesserung der Lage auf den Agrarmärkten. Die zum alternativen Agrarbündnis zählenden Organisationen beäugen die Gespräche mit großer Skepsis.


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Agrarminister Christian Schmidt will mit dem heutigen Exportgipfel ein Zeichen in der Preiskrise auf den Agrarmärkten setzen. „Mit dem heutigen Exportgipfel will ich eines der wichtigsten Anliegen der deutschen Wirtschaft vorantreiben“, sagte er im Vorfeld des am Nachmittag statt findenden Gesprächs. Angesichts niedriger Erzeugerpreise wichtiger landwirtschaftlicher Produkte sei der Agrarexport eine wichtige Option zur nachhaltigen Verbesserung der Lage. „Wir brauchen eine stringente Exportstrategie und Exportumsetzung, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze flächendeckend in der Landwirtschaft, und im gesamten ländlichen Raum zu sichern“, so Schmidt weiter. Als Ziel für das Treffen formulierte er, dass er die Exportaktivitäten der Agrar- und Ernährungswirtschaft besser vernetzen wolle. Nur so könne eine starke Exportstellung der deutschen Ernährungswirtschaft gehalten und ausgebaut werden, so Schmidt.


Der Exportgipfel ging indes bereits im Vorfeld mit Protesten einher. „Eine Exportoffensive zu diesen niedrigen Weltmarktpreisen könne keine Lösung für die Bauern hier sein“, fassten die vier Organisationen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Brot für die Welt, Germanwatch und Misereor ihren Widerstand in eine gemeinsame Formel. Vor allem auf dem Milchmarkt sehen sie den Export nicht als geeignete Lösung für die derzeitige Preiskrise an. Sie bemängeln, dass vor allem Milchpulver exportiert würde, welches als Massenprodukt wenig Wertschöpfung verspreche. „Mit dem Ziel, auskömmliche Erzeugerpreise für Milch zu sichern, sind Milchpulverexporte daher kaum vereinbar“, sagte Tobias Reichert von Germanwatch.


Die AbL forderte eine Qualitätsoffensive statt einer Exportoffensive. „Kühe auf der Weide, gentechnikfreie Fütterung und Zucht auf Lebensleistung - mit fairen Erzeugerpreisen geht das“, sagte Berit Thomsen von der AbL. Misereor warnte davor, dass Milchpulverexporte insbesondere in Afrika der dort heimischen Milchwirtschaft schaden könnten.


Die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft folgt der Einladung von Agrarminister Christian Schmidt heute eher routiniert. Ein Austausch mit regelmäßigen Treffen ist in Exportfragen seit ein paar Jahren Standard. So war das heutige Treffen auch ursprünglich lange als einfacher Besprechungstermin auf Arbeitsebene geplant. Erst die zugespitzte Krise auf dem Milchmarkt hat Agrarminister Schmidt veranlasst, das Treffen zum Exportgipfel aufzuwerten, den er selbst moderiert. Dass die großen Probleme, die sich durch die Exportbeschränkungen mit Russland und den Absatzeinbußen in Fernost ergeben heute etwas entgegen gesetzt werden kann, ist nicht zu erwarten.


Trotz der Einschränkungen des Exports nach Russland ist der Agrarexport nach Angaben des BMEL von Januar bis Juli 2015 dem Wert nach um 3,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode angestiegen. Seit 2006 sind die Agrarexporte um mehr als 60 Prozent gewachsen und erreichten 2014 ein Volumen von rund 67 Mrd. €. Hinzu kommen 7,5 Mrd. € aus dem Export von Landtechnik. Von der Praxis der Exporterstattungen hat sich Deutschland verabschiedet. Derzeit werden laut BMEL keine Exporterstattungen gewährt

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