Nach der ersten humanitären Hilfe im Nordosten Nigerias braucht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) dringend weitere finanzielle Mittel, um die dortige Landwirtschaft wiederzubeleben.
Wie die FAO mitteilte, will sie Saatgut und Düngemittel bereitstellen sowie Bewässerungsanlagen für die kommende Trockenzeit aufbauen. Dafür würden bis zu 10 Mio $ (9 Mio Euro) benötigt. Die „Landwirtschaftspakete“ enthalten den Angaben zufolge regional angepasste Sorten von Hirse, Sorghum und von Hülsenfrüchten.
In den letzten drei bis vier Jahren sei der Ackerbau, die handwerkliche Fischerei und die Aquakultur sowie Tierproduktion wegen des Konfliktes um die Terrorgruppe Boko Haram nicht möglich gewesen, sagte der stellvertretende FAO-Generaldirektor Bukar Tijani. Der Zustrom der Flüchtenden habe die ohnehin prekäre Ernährungssituation in der Region noch verschärft. Die Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Tätigkeiten in diesen Bereichen habe größte Priorität.
Insgesamt geht es laut FAO um die Versorgung von bis zu 385 000 Menschen. Die UN-Organisation beklagt, dass ihre Hilfsaktionen in Nigeria durch die fehlenden Mittel stark eingeschränkt seien. Bis heute habe sie nur 4,9 Mio $ (4,4 Mio Euro) erhalten, von denen fast 20 % vom eigenen Sonderfonds für Not- und Rehabilitationsmaßnahmen gekommen seien.
Das FAO-Programm im Nordosten von Nigeria werde von Japan, Belgien, der Europäischen Kommission und dem Katastrophenhilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) gefördert. Erst kürzlich hatte die EU-Kommission 9 Mio Euro an humanitärer Soforthilfe für Nigeria angekündigt