Die FDP-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung aufgefordert, ihre Blockadehaltung beim Pflanzenschutz gegen Feldmäuse in den Wintermonaten aufzugeben.
In einer Kleinen Anfrage verlangen der landwirtschaftliche Sprecher Karlheinz Busen und Umweltsprecher Henning Höne von Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel eine Aufhebung des Anwendungsverbotes für den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Chlorphacinon, um die „Feldmausplage“ in den Griff zu bekommen.
Da die regulär zugelassenen Mittel nicht mehr ausreichten, hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kurzfristig die Nutzung des Stoffes vom 1. September bis einschließlich zum 29. Dezember in Ackerbaukulturen, Obstkulturen, Möhren sowie auf Wiesen und Weiden genehmigt, allerdings nur auf Anordnung des zuständigen Pflanzenschutzdienstes. Dagegen hat Minister Remmel jedoch die Verwendung weiterhin kategorisch untersagt.
„Die Landwirte brauchten einen Minister, der sie unterstützt“; das Gegenteil sei aber momentan der Fall, monierten die FDP-Sprecher. Mitte September hatten sich bereits die Präsidenten des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) und des Provinzialverbandes Rheinischer Obst und Gemüsebauern, Bernhard Conzen und Christoph Nagelschmitz, mit einem Brief an die Landesregierung gewandt und um Unterstützung im Kampf gegen die Feldmäuse gebeten. Ihrer Ansicht nach ist der sprunghafte Anstieg der Schädlingspopulation seit Mitte August nicht mehr mit den derzeitig zulässigen Methoden reduzierbar.
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